Limburg und die Region trauern um den ehemaligen Leiter der
Tilemannschule, Dieter Diefenbach. Geboren worden war er am 5. April
1939 in Ostpreußen, wobei seine Familie eigentlich aus Thalheim stammte
und er in Oberbrechen aufwuchs. Er war also ein Kind der Region, und
seine Berufung zum Direktor der Tilemannschule 1988 war für ihn eine
Rückkehr in die Heimat. In den Jahren zuvor hatte er eine leitende
Funktion an einer Gesamtschule in Nidderau ausgeübt.
Dieter
Diefenbach war mehr als nur Lehrer und Schulleiter. Beruflich war er
nicht zuletzt überzeugter Altphilologe. Er war sicher, dass das Lernen
angeblich „toter“ Sprachen auch im 20. und 21. Jahrhundert ein gutes
Rüstzeug für ein erfülltes und erfolgreiches Leben sein kann.
Entsprechend engagiert war er, wenn es um die Förderung und den Ausbau
des altsprachlichen Profils „seiner“ Schule ging. Lehrer, die
Latein-Leistungskurse anbieten wollten, fanden in ihm ebenso wie die
meist kleinen Gruppen von Schülern, die sich für Alt-Griechisch als
dritte Fremdsprache entschieden, immer einen verlässlichen Verbündeten.
Daneben kannte man Dieter Diefenbach als großen Freund des Fußballs und
ebenso bekennenden wie glühenden Anhänger der Frankfurter Eintracht. Er
engagierte sich nach seiner Pensionierung im Jahr 2000 beim RSV Würges,
nachdem er schon ganz zu Beginn seines Berufslebens sein Studium mit
dem nebenberuflichen Verfassen von Sportartikeln für die „Frankfurter
Rundschau“ finanziert hatte.
Der Bildungsbürger Diefenbach las
viel, alles und wo und wann immer er konnte. Nicht selten sah man ihn in
der Stadt spazierend (oder auf dem Weg zur Arbeit) und gleichzeitig im
Gehen ein Buch lesend – ein „Smombie“ lange vor dem
Smartphone-Zeitalter. Unter den Schülern der Tilemannschule war Dieter
Diefenbach berühmt (um nicht zu sagen berüchtigt) dafür, dass er sie
früher oder später ALLE mit Namen kannte – dabei reden wir über eine
vierstellige Zahl. Und er hatte ihnen ein Versprechen gemacht, dass er
(aus seiner Sicht und derjenigen der Schüler: leider) nie einlösen
konnte: Es gäbe schulfrei, wenn die Eintracht Bundesliga-Meister
würde.
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