„‘Ich strebe keine hauptberufliche Tätigkeit mehr an‘. Die Chancen
für einen SPD-Kandidaten, diesen Wahlkreis (=der Landtagswahlkreis
Limburg, Anm. Limblog) zu gewinnen, seien sehr gering. Eine Frau haben
zumindest die Aussicht, auf der Landesliste besser platziert zu werden.“
Das schreibt die NNP heute unter der Schlagzeile „Frauenduell um
SPD-Landtagskandidatur“. Zitiert wird Peter Rompf, der neben seinen
Parteiämtern Kreistagsabgeordneter und Mitglied der
Stadtverordnetenversammlung ist, dort zudem seit langem Vorsitzender der
SPD-Fraktion. Mit 44 Jahren, nach gut zwei überaus aktiven Jahrzehnten
in der ehrenamtlichen Kommunalpolitik, schreibt ein politisch
versierter, sachlich-fachlich sicherer, bei den Leuten be- und anerkannter
sowie rhetorisch herausragender Sozialdemokrat also die Möglichkeit
eines Wechsels in die hauptamtliche Politik, hier: in den Landtag, ab.
Das ist sein gutes Recht. Aufhorchen lässt jedoch die Begründung: Er
schätzt seine Chancen gering ein, weil er ein Mann ist, und lässt lieber
einer von zwei Quotenfrauen den Vortritt. Die können zwar manchmal
möglicherweise auch qualifiziert sein (und sind es im vorliegenden Fall
auch), aber was sie in den Augen der SPD offenbar über alles andere
auszeichnet, ist ihr Dasein als Frau. Wohin dieses Denken im Extremfall
führen kann, ist gerade in Berlin zu besichtigen: zu einer
Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, die Andrea Nahles heißt. Weiter
wollen wir das hier nicht ausführen.
Nur so viel: Wenn die SPD es
sich leisten kann, Top-Leute allein wegen ihres Geschlechtes nicht in
die hauptamtliche Politik einbinden zu müssen, dann scheint sie mit
ihren derzeitigen Wahlergebnissen und Umfragewerten zufrieden zu sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.