Dienstag, 17. Dezember 2024

Limburger Weihnacht

Weihnachten naht, und damit neigt sich die Zeit des Christkindlmarktes langsam dem Ende zu - am 23. Dezember wird er zum letzten Mal geöffnet sein.

Der Christkindlmarkt wird ständig weiterentwickelt und ist mittlerweile "nur" noch Teil einer Gesamtheit von Veranstaltungen, die als "Limburger Weihnacht" firmieren. Neben einer runderneuerten Eröffnung zählen dazu zahlreiche Aktivitäten, insbesondere solche kultureller Natur. Wie immer gibt es aber auch ein Gewinnspiel, dazu kommen Stände für Hobbykünstler, Veranstaltungen der beiden Kirchen oder auch -erstmals in diesem Jahr- der Verkauf der sehr schönen Limburger Weihnachtsbaumkugel.
 
Neu ist auch die wöchentlich erscheinende "Limburger Weihnachtszeitung". Sie enthält allerlei Wissenswertes, aber immer auch ein historisches Foto. Wir zeigen heute eines, das die Gattin des damaligen Bürgermeisters, Gabriele Rüdiger zeigt, wie sie den Hauptgewinn des Gewinnspiels zieht, umrahmt von Persönlichkeiten, die den CityRing sowie den Limburger Einzelhandel insgesamt über Jahrzehnte geprägt haben: Willy Schermuly, Egon Selke, Heinz Vohl sowie der leider vergangene Woche verstorbene Ulrich Meckel.
 
Wer wissen will, was in der letzten Woche noch alles geboten wird, kann sich hier informieren:
limburg[Punkt]de/LimburgerWeihnacht
 
Foto: Dieter Fluck/Limburger Weihnachtszeitung
 

 

Freitag, 13. Dezember 2024

Trauer um Ulrich Meckel

Limburg trauert um Ulrich Meckel. Den allermeisten dürfte er als Buchhändler in Erinnerung bleiben, führte er doch über Jahrzehnte die 1871 gegründete Buch- und Schreibwarenhandlung an der Ecke Parkstraße/Diezer Straße. Generationen von Tilemannschülern versorgte er nicht nur mit Heften und Stiften, sondern auch mit Büchern aller Art (von Asterix über die „Drei Fragezeichen“ bis hin zu Harry Potter), darunter auch die deutschsprachigen Reclam-Übersetzungen lateinischer Klassiker sowie „Königs Erläuterungen“ zu den großen Werken der Weltliteratur – Letztere oft als Rettung in höchster Not, wenn es um die Hausaufgaben oder die Vorbereitung auf eine Klassenarbeit ging. 2007 wandelte Ulrich Meckel seine Buchhandlung in eine Versandbuchhandlung um, die er noch bis vor zwei Jahren führte.
 
Ulrich Meckel war jedoch mehr als ein Eckpfeiler des Limburger Einzelhandels. Er engagierte sich, wo immer Hilfe gebraucht wurde: im Lions-Club, im City-Ring, im Geschichtsverein und nicht zuletzt im Förderverein Limburger Schloss, den er mehr als ein Jahrzehnt lang als Vorsitzender führte. Dass er dies alles mit enormem Erfolg tat, ist nicht nur seinem Fleiß und seiner Einsatzbereitschaft, sondern insbesondere seinem feinsinnigen, humorvollen und zurückhaltenden, aber gerade deswegen überzeugenden Wesen geschuldet. 
 
Neben den Büchern galt seine große Liebe dem Reisen. Er war in allen Mitgliedsländern der Europäischen Union, aber auch auf anderen Kontinenten unterwegs – so beispielsweise vor einigen Jahren im Rahmen einer zentralasiatischen Wüstentour. Aus gesundheitlichen Gründen musste er all diese Aktivitäten zuletzt leider einstellen. Am vergangenen Montag (9.12.2024) ist Ulrich Meckel im Alter von 85 Jahren verstorben.
 

 

Freitag, 6. Dezember 2024

Trauer um Norbert "Lixi" Lixenfeld

Über Jahrzehnte, genauer: von 1971 bis 1997, gehörte Norbert Lixenfeld zum Limburger Stadtbild: als Dompfarrer sowie Pfarrer der Gemeinden St. Hildegard in der Weststadt (1981-91) und St. Josef in Staffel (1983-91) war er ständig unterwegs zwischen „seinem“ Pfarrhaus am Dom und den ganz unterschiedlichen Orten in der Stadt, an denen ein Pfarrer gebraucht wurde. Am heutigen 6. Dezember ist „Lixi“, wie ihn nicht nur seine kleinen Schäfchen getauft hatten, im Alter von 94 Jahren gestorben.
 
Der Dompfarrer ist kraft Amtes Mitglied des Domkapitels und bekleidet dort die Funktion des „Plebanus“, des „Leutpriesters“. Diese Rolle war Norbert Lixenfeld auf den Leib geschrieben. Er sah sich nicht als Theoretiker und erst recht nicht als Verwalter, sondern als Praktiker des Glaubens. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit als Priester stand nicht die theoretisch ausgefeilte Predigt, sondern – wie es sich für einen „Leutpriester“ gehört – der direkte Kontakt mit den Leuten. Ob einheimisch oder zugereist, katholisch oder protestantisch, arm oder reich, jung oder alt: vor Norbert Lixenfelds ansteckender Fröhlichkeit und umfangreicher Gesprächsbereitschaft war keiner sicher.
 
Gleichzeitig stemmte er ein gewaltiges Arbeitspensum. In seine Amtszeit als Dompfarrer fallen die Fertigstellung des Kindergartens St. Georg in der Birkenallee, die Umwandlung des Kolpinghauses in ein Gemeindezentrum, die Renovierung von Dom, Stadtkirche und Kreuzkapelle, die Einführung der Domkirmes zum Domjubiläum 1985 und nicht zuletzt die Gründung eines Stammes der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg.
 
Norbert Lixenfeld wurde am 5.Februar 1930 in Wilsenroth geboren. Er war immer stolz auf seine Westerwälder Herkunft und konnte, wo er es für nötig hielt, ein „Basaltkopp“ sein. 1949 machte er am Gymnasium in Hadamar Abitur und studierte anschließend in Frankfurt und Lille Theologie. Der Studienaufenthalt in Frankreich hatte zur Konsequenz, dass er seine Gottesdienste (wo nötig und möglich) dreisprachig zelebrieren konnte - auf Hochdeutsch, Wäller Platt und eben Französisch. Am 8. Dezember 1956 weihte Bischof Dr. Wilhelm Kempf ihn im Limburger Dom zum Priester. Daran schlossen sich 14 Jahre als Kaplan und Pfarrer in Hofheim am Taunus an, bevor seine Zeit in Limburg begann. Im Anschluss daran wirkte Norbert Lixenfeld bis 2005 als Seelsorger am Krankenhaus in Dernbach/WW. Seitdem hatte er zunächst in Elz gewohnt, regelmäßig Gottesdienste in den Elzer Seniorenheimen St. Josef und „Haus Elz“ gehalten und immer wieder auch in der Elzer und der Offheimer Pfarrkirche ausgeholfen. Zuletzt lebte er im Haus Felizitas an der Weilburger Straße.
 
Norbert Lixenfelds Engagement ging weit über seine Tätigkeit als Pfarrer hinaus. Zeit seines Lebens setzte er sich für die Menschen in der sog. „Dritten Welt“, insbesondere in Indien, ein. Diesem Zweck diente die 2002 von ihm gegründete „Missions- und Nothilfe Limburg“, ein gemeinnütziger Verein, der bislang über 250.000€ Spenden unter anderem für ein Bildungsprojekt in Indien gesammelt hat. Zu runden Geburtstagen sowie zu seinem 50. und 60. Priesterjubiläum rief der Jubilar zu Spenden für seinen Verein auf – und sie flossen reichlich. Nicht zuletzt für diese Aktivitäten erhielt Norbert Lixenfeld 2016 das Bundesverdienstkreuz.
 
Wesentliche biographische Informationen stammen aus folgender Quelle: Quernheim, Ludwig, Dompfarrer i.R. Norbert Lixenfeld wurde vor 60 Jahren zum Priester geweiht, in: impuls – Pfarrbrief der Gemeinden im Pastoralen Raum Limburg, Herbst 2016, S. 20-22
 
 
Foto: Fotostudio Karl, Limburg-Offheim

Donnerstag, 28. November 2024

"Limburger Weihnacht" startet

Morgen geht sie los – die neu konzipierte „Limburger Weihnacht“. Und der Start um 17:00 Uhr wird besonders stimmungsvoll sein: Auf dem Domplatz wird ein Adventsfeuer entzündet, und die Domsingknaben sowie die Mädchenkantorei werden adventliche Lieder singen, begleitet von der Polizeikapelle. Damit beginnt nicht nur der bekannte und beliebte Christkindlmarkt, sondern ein breites Angebot an kulturellen. gastronomischen und Unterhaltungsangeboten. Dazu zählen unter anderem ein Kindertag am 7. Dezember auf dem Bischofsplatz, Live-Musik auf der Kornmarktbühne sowie Veranstaltungen der katholischen und evangelischen Kirche. Erstmals gibt es eine wöchentlich erscheinende „Limburger Weihnachtszeitung“ (Foto), in der alle Termine und Aktionen übersichtlich zusammengefasst sind. Weitere Informationen gibt es natürlich auch im Internet unter limburg[Punkt].de/Limburger-Weihnacht.

 


 

Dienstag, 12. November 2024

Wegen Beleidigung und Bedrohung: "Tierschützerin" zu Geldstrafe verurteilt

"Sie sind ein ekelhafter, empathieloser Drecksack… Ihnen sollte man das Genick brechen“.

Das hat eine „Tierschützerin“ im vergangenen Sommer geschrieben – und zwar in einer E-Mail an Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Der Fall ist einer von Dutzenden (wenn nicht Hunderten) vergleichbaren: Im Zuge der Diskussion über die Reduzierung der Taubenpopulation in Limburg war es zu massiven verbalen und teils auch körperlichen Übergriffen gekommen. Opfer waren in erster Linie Limburger Mandats- und Amtsträger, die meisten davon Ehrenamtliche, aber auch der von der Stadt beauftragte Falkner wurde zur Zielscheibe. Das Ansinnen der sogenannten „Tierschützer“ war es, eine demokratische Entscheidung des Stadtparlamentes durch massive Bedrohung der Kommunalpolitiker und des Falkners rückgängig zu machen. Das ist zum Glück nicht gelungen. Unsere Stadtverordneten blieben standhaft. Dafür kann man ihnen nicht genug danken.
 
Jetzt ist die juristische Aufarbeitung der Vorfälle angelaufen. Die „Tierschützerin“, von der das Zitat am Anfang dieses Postings stammt, wurde kürzlich vom Amtsgericht Rockenhausen wegen Beleidigung und Bedrohung nach §§185, 241 StGB zu einer Geldstrafe von 1.200€ verurteilt. Ein anderer „Tierschützer“, der den Falkner mit nächtlichen Anrufen terrorisiert hatte, wurde per Fangschaltung überführt, und muss jetzt im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung ein knappes Jahr lang monatlich 75 Euro an sein Opfer zahlen. Weitere Verfahren laufen.
 
Die Zahlungen mögen den meisten als zu niedrig erscheinen. Entscheidend ist aber das Signal: Der Rechtsstaat reagiert, Betroffene von Hassrede können sich wehren. Wer ebenfalls Opfer von Hass und Hetze (nicht nur durch sog. „Tierschützer“) geworden ist, findet auf dem Interangebot „Hessen gegen Hetze“ weiterführende Informationen.

Montag, 28. Oktober 2024

Trauer um Franz Kamphaus

Limburg und die Region trauern um den ehemaligen Bischof Dr. Franz Kamphaus, der am heutigen Montag (28.10.) im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Wir können schon heute sicher sagen, dass er in der Reihe der Limburger Bischöfe eine herausragende Position einnimmt und auch in der rückblickenden Betrachtung zukünftiger Historiker einnehmen wird. Franz Kamphaus genoss deutschlandweit höchstes Ansehen, er war ein Werbe- und Sympathieträger für die Stadt und das Bistum, wie man ihn sich nicht besser hätte wünschen können. Die allermeisten Katholiken und auch sehr viele außerhalb der Kirche blicken dankbar auf die 25 Jahre seiner Amtszeit zurück.

Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Der elfte Bischof von Limburg beeindruckte die Gläubigen zunächst mit seiner Bescheidenheit. So bezog er nach seinem Amtsantritt nicht etwa die Bischofswohnung im ehemaligen Franziskanerkloster am Bischofsplatz, sondern wohnte in einem kleinen Apartment im Priesterseminar an der Weilburger Straße. Anders als sein direkter Nachfolger legte er keinen gesteigerten Wert auf eine adäquate Dienstlimousine, sondern ging von der Brückenvorstadt oft zu Fuß zur Arbeit. Sein Bischofsstab war ebenso wie sein Brustkreuz nicht aus Edelmetall und mit Edelsteinen besetzt, sondern aus einem Balken des elterlichen Bauernhofes in Westfalen geschnitzt. Und er hat seinen Lebensabend nicht in einem pompösen Altersruhesitz residierend, sondern als Seelsorger im Sankt Vincenz-Stift, einer Behinderteneinrichtung in Aulhausen, verbracht.

Franz Kamphaus war zudem ein großer Prediger. Viele Menschen kamen auch aus dem Umland in den Dom, um „Kamphaus zu hören“. Seine Sprachgewalt ermöglichte es ihm, Gehör zu finden, ohne laut werden zu müssen. So wie das bescheidene Auftreten ihn zu einer moralischen Autorität machte, verschafften ihm seine Predigten einen Ruf als tiefgründig denkender Theologe. Entsprechend erfolgreich war er auch als Autor theologischer Bücher.

Bundesweite Aufmerksamkeit verschaffte ihm, dem Bistum und unserer Stadt jedoch erst sein Eintreten für einen Verbleib der katholischen Kirche in der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung. Außer ihm hatten alle deutschen Bischöfe entschieden, Schwangere zwar weiterhin in den kirchlichen Beratungsstellen beraten zu lassen, aber nicht den „Schein“ auszustellen, der den Müttern eine straffreie, aber rechtswidrige Tötung ihrer ungeborenen Kinder ermöglichte. Kamphaus gelang es, zeitweise eine Sonderregelung für das Bistum Limburg zu erreichen, wo auch Institutionen wie die Caritas weiterhin „den Schein“ ausstellen. 2002 zog er im Konflikt mit Rom jedoch den Kürzeren. Papst Johannes Paul II. verbot die Ausstellung der Beratungsscheine, entmachtete den Bischof punktuell und machte Weihbischof Gerhard Pieschl zum Beauftragen für die Schwangerenkonfliktberatung. Franz Kamphaus ging jedoch gestärkt aus diesem Konflikt heraus. Sein offenen Eintreten für seine Überzeugung, auch im Konflikt mit der Kurie, steigerten sein Ansehen erheblich und machten ihn zum seinerzeit populärsten katholischen Bischof in Deutschland.

Franz Kamphaus wurde am 2. Februar 1932 als jüngstes von fünf Kindern einer Bauernfamilie im westfälischen Lüdinghausen geboren. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Münster und München weihte ihn der Bischof von Münster, Michael Keller, am 21. Februar 1959 zum Priester. Ab 1972 lehrte er an der Universität Münster als Professor Pastoraltheologie und Homiletik; ab 1973 war er zugleich Regens des Priesterseminars der Diözese. Am 3. Mai 1982 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Limburg. Kardinal Joseph Höffner spendete Franz Kamphaus am 13. Juni desselben Jahres die Bischofsweihe. Damit begannen seine segensreichen Limburger Jahre, die mit seinem ordnungsgemäßen Rücktritt (den sieht das kanonische Recht für 75-jährige Bischöfe als Regelfall vor) im Jahr 2007 endete.

Wie schrieb er einmal auf einer Weihnachtskarte? – „Mach’s wie Gott, werde Mensch!“

Franz Kamphaus ist tot. Foto: Bistum Limburg

Samstag, 14. September 2024

Taubentötung: Wird der Wille der Bürger jetzt endlich umgesetzt?

Viele Bürger haben sich darüber gewundert, manche sind auch massiv verärgert: Das eindeutige Ergebnis des Bürgerentscheids zur Reduzierung der Taubenpopulation ist rund drei Monate nach der Abstimmung immer noch nicht umgesetzt worden.

Jetzt tut sich aber endlich was. Dem Vernehmen nach war massiver Druck (nicht zuletzt aus der SPD) nötig, um Bürgermeister Dr. Marius Hahn dazu zu bewegen, seiner Amtspflicht nachzukommen: den Willen der Mehrheit umzusetzen. Die endlosen Debatten über Scheinlösungen (Umzug einiger Tauben in ein „Tierasyl“) sind wohl beendet, und ein Falkner wird hoffentlich bald beauftragt, mehrere hundert Stadttauben zu töten.
 
Gut so! Wir Limburger werden es ihm danken. Die unzumutbaren Zustände für Innenstadtbewohner, die teils seit Jahren ihre Balkons nicht mehr nutzen können, oder auch Eigentümer von Fachwerkhäusern, deren Gebäude der Taubenkot nach und nach wegätzt (siehe Foto), gehören damit bald der Vergangenheit an. 
 
Bleibt zu hoffen, dass die Taubenschützer diesen demokratischen Weg akzeptieren und friedlich bleiben. Im Netz kursieren schon wieder Verleumdungen und Gewaltphantasien in Richtung der Stadtpolitik. Bei der ersten Stadtverordnetensitzung zum Thema ist es zu massiven verbalen und teils auch tätlichen Angriffen auf Stadtverordnete gekommen. Die letzte Stadtverordnetensitzung vor der Sommerpause fand unter Polizeischutz statt. Hoffen wir alle, dass die Lage ruhig bleibt!