EINE GRANDIOSE ENTTÄUSCHUNG DROHT ALLEN
die für bare Münze genommen haben, was ihnen Wahlkämpfer
dieses und letztes Jahr versprochen haben: dass Limburg „Hochschulstadt“ werden
könne. Was diesbezüglich bisher durchgesickert ist, wird so manche Kinnlade auf
dem Fußboden aufschlagen lassen: Limburg wird nicht Standort, sondern bloß
Außenstelle. Es wird EINE Studiengruppe pro Semester mit einer Teilnehmerzahl
im niedrigen zweistelligen Bereich gebildet – und das war’s. Dafür soll die
Stadt dem Anbieter, der Technischen Hochschule Mittelhessen, dann auch noch
Geld bezahlen, das an anderer Stelle (Kindergärten etc.) dringend gebraucht
würde. Keine weitere Ausstattung, kein Personal vor Ort, nichts. Nur ein paar
Räume, in denen die Studenten sitzen werden. Vor der Wahl klang das noch ganz
anders: Es werde der Technologietransfer gefördert, heimische Abiturienten
müssten nicht mehr in die Ferne schweifen und studentisches Leben werde in die
Stadt einziehen. Technologietransfer ohne Labors, Bibliotheken,
wissenschaftliches Personal und Hochschullehrer vor Ort? Zwanzig oder dreißig
Studienplätze als Angebot für jährlich Hunderte von Abiturienten?
Studentenkneipen, Clubs und Kulturleben für ein Publikum in der Größe einer
Schulklasse? Für die ursprünglichen Pläne sollte damals die ganze
Freiherr-vom-Stein-Kaserne in Beschlag genommen werden. Was jetzt kommt, würde
in deren Wachhäuschen passen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.