Die Zeit zwischen Palmsonntag und dem Osterfest erlebe er als
heilsame Zeit der Entschleunigung. Das sei Zeit zum Bedenken,
Hören, Betrachten, Beten, In-sich-gehen, Bereuen und Bekennen, so
der Bischof. Die Karwoche sei eine Zeit um mit Jesus
zusammenzukommen. Und das gehe nicht „hoppla-hopp“. Diese stillen
Tage, die in der Öffentlichkeit durch das Tanzverbot an Karfreitag
auch als Einschränkung empfunden werden, sehe er als Chance. Dies
sei eine Zeit, die schon Gestalt hat und nicht gestaltet werden
müsse. Daran anknüpfend ermutigte er die anwesenden Priester und
Diakone, sich von dem Druck zu befreien, die Liturgie der
Österlichen Tage besonders attraktiv gestalten zu wollen. „Wir
müssen sie nicht rechtfertigen. Sie ist bestens gemacht. Denn wir
feiern: Einer hat für uns alle genug getan“.
Mit dem Bischof feierten mehr als 100 Priester, Diakone,
Ordensleute aus allen Teilen des Bistums die Chrisammesse. Auch
Messdiener aus dem gesamten Bistum waren zu der Messe nach Limburg
gekommen. Die anwesenden Priester und Diakone erneuerten in der
Liturgie der Chrisammesse ihr Weiheversprechen. Im Anschluss an die
Weihe der Öle sind diese ins ganze Bistum entsendet worden. Für die
musikalische Gestaltung des Gottesdienstes waren Domorganist
Carsten Igelbrink und die Mädchenkantorei unter der Leitung von
Domchordirektorin Judith Kunz verantwortlich.
Stichwort: Die heiligen Öle
Die heiligen Öle, die bei den Sakramenten verwendet werden, werden
traditionell in der Karwoche in der Chrisammesse geweiht. Das
Katechumenenöl wird vor der Taufe verwendet, das Krankenöl bei der
Krankensalbung und das Chrisam bei der Salbung nach der Taufe, bei
der Firmung, bei der Weihe eines Bischofs oder Priesters. Auch bei
der Weihe von Altären oder Kirchen wird es eingesetzt. Alle drei
Öle sind Pflanzenöle, meistens Olivenöle, und nur dem Chrisam wird
während der Weihe ein wohlriechender Harzbalsam beigemischt. Die
Salbung galt zur Zeit der Evangelisten als Zeichen einer besonderen
Würde eines Amtes. Gesalbt wurden Könige oder Priester. Die Jünger
nannten daher ihren Herrn "Christus", was übersetzt "der Gesalbte"
heißt.
Während der Chrisammesse sind die heiligen Öle für das ganze Bistum geweiht worden. Dem Chrisam wird ein Harzbalsam beigemischt. Quelle: Bistum Limburg |
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