Er führt ein kleines beschauliches und unbeachtetes Leben, der
Kasselbach in Limburg. In Linter beginnt das Bachleben, an der Obermühle
ist es mit dem Einlauf in die Lahn schon wieder vorbei. Doch es liegt
viel Natur auf dem kurzen Weg. Natur direkt vor der Tür der
Astrid-Lindgren-Schule.
250 Meter sind es von der Schule bis zum
Bachlauf. Kein weiter Weg für Manuel Paffner, Loris Momo, Yannick Alef,
Annika Schulze, Silvano Generale, Dennis Hecht, Elena Muth und André
Klopsch. Sie werden den Weg jetzt häufig einschlagen, denn sie haben
Verantwortung für einen Teil des Baches übernommen, sie sind Bachpaten.
Und damit das auch alles seine Richtigkeit hat, bekamen sie von
Limburgs Ersten Stadtrat Michael Stanke auch eine richtige Urkunde
überreicht. Stanke beließ es nicht bei dem formellen Akt, sondern lobte
die Schülerinnen und Schüler sowie deren Unterstützer für ihren Einsatz.
Die Idee einer Bachpatenschaft hat sich aus der Arbeit mit dem
ehemaligen Stadtverordneten Leo Vanecek und einem Team aus dem
evangelischen Dekanat Runkel mit Dr. Stefan Tron entwickelt. Das
Dekanatsteam beschäftigt sich mit Inklusionsprojekten, die mit Schülern
verschiedener Schultypen und Kindergartenkindern laufen. Nicht durch
Reden allein, sondern durch eigenes Handeln wollen die Bachpaten
konkrete Fortschritte für Natur und Landschaft bewirken. Ziel ist es,
den Schülern naturwissenschaftliche Lerninhalte außerhalb des
Klassenzimmers unmittelbar „begreifbar“ zu machen und zu vermitteln,
dass die heimische Natur wertvoll und schützenswert ist.
Dafür
biete sich der Kasselbachs durch seine günstige Lage direkt nahe der
Schule an, davon ist Leo Vanecek als Begleiter der Bachpaten überzeugt.
Der noch weitgehend natürliche Bachlauf mit seinen Begleitpflanzen, die
einen fast auwaldähnlichen Anblick bieten, sei ideales
Anschauungsmaterial und böten zahlreiche Möglichkeiten für Experimente
und Untersuchungen.
Bisher wurde von den Schülern schon
untersucht, welche Pflanzen als Bachbegleiter typisch sind, aber auch
das Sammeln von Blättern von Bäumen, Sträuchern und Kräutern gehörte zum
Unterricht. In Zukunft wollen die Bachpaten zum verstärkten Schutz des
Gewässers und seines Umfelds beitragen: Wasser ist Leben und eine
zentrale Quelle einer kraftvollen Natur. Bachpaten können dabei helfen,
diese Quelle zu schützen. In der und für die Natur zu arbeiten sei eine
kreative und zugleich notwendige Arbeit, bei der nichts zu verdienen,
aber viel zu gewinnen sei, so Vanecek und Sabine Brunnhübner, die als
Förderschullehrerin das Projekt begleitet.
Die Schüler der
Astrid-Lindgren-Schule zeigten mit ihren Lehrern im Rahmen der
Überreichung der Urkunde für die Bachpatenschaft eine tolle und
aufwendig gestaltete Bilderpräsentation. Dabei konnten sich alle Gäste
einen kleinen Überblick über die geleisteten Arbeiten am Kasselbach
verschaffen.
Die betreuenden Personen für die Bachpatenschaft,
Förderschullehrerin Sabine Brunnhübner und Leo Vanecek, bieten anderen
Schülergruppen und auch Kindergartengruppen gerne Führungen,
Informationen oder eine Zusammenarbeit an. Bei Interesse steht Sabine
Brunnhübner von der Astrid-Lindgren-Schule, Wiesbadener Straße 11 in
Limburg, unter der Telefonnummer 06431/42614 für Informationen zur
Verfügung.
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