...in Deutschland sind, geht beispielhaft aus einem gestern
erschienenen NNP-Bericht über die kommende Landratswahl hervor. Der
Landrat, eingestuft in die Besoldungsgruppe B8, erhält demnach ein
Jahressalär von gut 110.000€. Nun ist dabei zu berücksichtigen, dass ein
Beamter keine Rentenbeiträge bezahlen muss, aber diese Besonderheit
stellt gegenüber dem gleichen Gehalt eines Angestellten einen Vorteil
von vielleicht 25% dar. Stellt man die unterschiedliche Altersversorgung
in Rechnung, hat der Landrat ein Einkommen, das knapp 140.000€ brutto
in der Privatwirtschaft entsprechen würde. Damit abgegolten sind sehr,
sehr viel Arbeit, die Personalverwaltung für 750 Mitarbeiter und vor
allem die ausufernden Repräsentationsverpflichtungen eines Kreischefs,
der so gut wie keine freien Abende und Wochenenden hat. Er bekommt also,
wie fast alle Politiker, wesentlich weniger als er verdient. Das gilt
selbst unter Einbeziehung diverser Aufsichts- und Verwaltungsratsmandate
(etwa bei der Naspa), die auch den einen oder anderen Tausender in die
Kasse spülen.
Zur Einordnung: Die Vergütung des Landrates
entspricht gut der Hälfte dessen, was der unter seiner Leitung tätige
Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Limburg nach Hause bringt (ca.
250.000€). Und auch alle oder wenigstens die meisten Chefärzte des
Kreiskrankenhauses Weilburg dürften mehr bekommen. Das alles wiederum
ist wenig im Vergleich zu dem, was in den Frankfurter Banktürmen
verdient wird: Ein Spezialist in einer Stabsabteilung kann hier ohne
weiteres (etwa Führungserfahrung) ein sechsstelliges Gehalt beziehen.
Ist dessen Vorgesetzter Leiter eines Teams von vielleicht sechs oder
sieben Mitarbeitern, sind für einen solchen Gruppenleiter leicht
300.000€ bis 400.000€ drin.
Umso erstaunlicher und erfreulicher
ist es, dass sich trotz der bescheidenen Bezahlung immer wieder hoch
qualifizierte Leute für politische Ämter zur Verfügung stellen. Das Amt
des Landrates im Kreis Limburg-Weilburg ist hier das beste Beispiel: von
Georg Wuermeling über Dr. Manfred Fluck bis zu Manfred Michel, dem
derzeitigen Amtsinhaber, haben engagierte und kompetente Landräte
unseren Landkreis geführt.
Nach allem, was wir wissen, wird es
auch so weitergehen: Der bei weitem aussichtsreichste Kandidat, Michael
Köberle von der CDU, ist nicht nur seit langem in der Kommunalpolitik
engagiert, sondern hat auch einen mehr als beeindruckenden Berufsweg als
Ingenieur hinter sich. Derzeit leitet der 52-jährige Familienvater (4
Kinder) aus Eschhofen die Technikabteilung des Hessischen Rundfunks mit
200 Mitarbeitern.
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