Samstag, 8. April 2017

Karstadt: Kapitulation oder Befreiungsschlag?

Karstadt hat die gefühlt 94. strategische Neuausrichtung seit 2008 vor sich. Diesmal soll es, so berichtet die FAZ, unter anderem darum gehen, Teilflächen in den eigenen Warenhäusern an Kooperationspartner zu vermieten, etwa aus dem Designermöbel- oder auch dem Multimediasegment.
Das Management verkauft das als Nutzung der wesentlichen eigenen Stärke, die darin gesehen wird, in Top-Innenstadtlagen physisch präsent zu sein. Wenn ein Warenhaus nun diese physische Präsenz nicht mehr nutzen kann oder will, um selbst auf seiner kompletten Fläche einzelhändlerisch tätig zu werden - nutzt es dann wirklich seine Stärke oder verschleiert es seine Schwäche? Im Ergebnis würde man sich nämlich zumindest teilweise zum Shopping-Center entwickeln und das eigene, von vielen als überholt angesehene Geschäftsmodell - "Alles unter einem Dach" - (wieder: teilweise) aufgeben.
Ob das etwas für Karstadt in Limburg bedeutet (und falls ja: was) oder auch dieser Strategiewechsel nur auf den PowerPoint-Folien von Unternehmensberatern stattfinden wird, bleibt abzuwarten.

Die Limburger Karstadtfiliale ist der Anker auf der "Rathaus-Seite" der Fußgängerzone. Foto: Karstadt AG

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