Alfred Werner hat klare Vorstellungen: Der Golfplatz soll
ökologisch hohen Anforderungen genügen, die Fläche rund um die
ehemalige Staudengärtnerei landschaftlich aufwerten und für alle zu
Fuß oder per Rad passierbar bleiben. Und der barrierefreie Platz
soll möglichst allen offenstehen, die Interesse am Golfsport haben.
„Eine kleine, aber feine Anlage“ schwebt dem Vorsitzenden des
Vereins vor. Zunächst soll es eine Neun-Loch-Anlage werden.
So war es auch für die Eppenau vorgesehen. Das neue Gelände in den
Staffeler Lahnwiesen beziehungsweise im Schirlinger Feld eignet
sich jedoch deutlich besser für das Vorhaben, davon zeigte sich
Werner bei der Vorstellung im Magistrat überzeugt. Vor allem gebe
es keine Probleme mit den Belangen des Naturschutzes.
Vom Magistrat gab es durchaus positive Rückmeldungen. Ein Golfplatz
wäre durchaus eine Bereicherung im Freizeitangebot der Stadt. Immer
wieder werde er bei Gesprächen um Gewerbeansiedlungen mit der Frage
konfrontiert, wie weit denn der nächste Golfplatz entfernt sei,
sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Wenn dieses Angebot am
Standort selbst gemacht werden könne und das noch mit der klaren
Vorgabe des Vereins, Golf für alle zu ermöglichen und vor allem den
Nachwuchs dafür zu begeistern, dann könne die Stadt nur davon
profitieren. Und möglicherweise ergibt sich noch ein zweiter
„Mehrwert“, so Hahn. Es gelte zu überlegen, ob mit der Errichtung
eines Golfplatzes auch eine Verlegung des Staffeler Sportplatzes
verknüpft werden könne.
„Wir wollen mit der Anlage starke Akzente im ökologischen Bereich
setzen“, machte Werner deutlich. Konkret bedeutet dies auch das
Anlegen von Biotopen und die Berücksichtigung von natürlichen
Gegebenheiten. Zum Beispiel gibt es auf dem Areal Bereiche mit viel
Feuchtigkeit. Das soll genutzt werden.
Für den Verein gibt es zwei Möglichkeiten, die in Frage kommen: Die
Umsetzung der Idee auf einer Fläche von rund 15 Hektar oder eine
große Lösung mit 20 Hektar. Dazu reicht die Fläche, die zur
ehemaligen Staudengärtnerei gehört, nicht aus. Nach Angaben von
Werner gibt es jedoch die Bereitschaft von weiteren Eigentümern,
zusätzliche Flächen zur Verfügung zu stellen.
Die große Lösung wird vom Verein bevorzugt, daran ließ Werner im
Magistrat keine Zweifel. Die Kosten für diese Lösung beziffert er
auf rund 860.000 Euro, die kleine Lösung wird mit knapp über
700.000 Euro zu Buche schlagen. Die Finanzierung ist nach Angaben
von Werner durchaus zu stemmen. Der Verein muss dann allerdings von
der Mitgliederzahl noch deutlich zulegen. Das ist nach Einschätzung
des Vorsitzenden kein Problem, wenn erst einmal eine Anlage zur
Verfügung steht.
Und wenn alles klappt und gut läuft, dann könnte in der Zukunft
durchaus darüber nachgedacht werden, auf eine 18-Loch-Anlage zu
erweitern. Aber dies liege wirklich noch in weiter Ferne und sei
auch davon abhängig, was gegebenenfalls noch an Flächen zur
Verfügung stehe. Keine Zweifel hat Werner daran, dass auch eine
kleine Anlage mit neun Loch attraktiv genug ist, um dem Verein die
notwendige Zahl an Mitgliedern zu bescheren.
Der Verein hat sich nicht nur über die Gestaltung der Anlage und
deren Finanzierung Gedanken gemacht, sondern auch über den Weg, der
künftig zur Golfanlage führen soll. Der Radweg ist tabu, so Werner.
Der Weg zur Golfanlage könnte am Sportplatz vorbeiführen. Dazu sei
ein bereits bestehender Weg zu verlängern. Nach Einschätzung von
Werner spricht für diesen Platzstandort auch seine gute
Erreichbarkeit zu Fuß.
Konflikte mit der vorgesehenen Nutzung eines Teilbereichs der
ehemaligen Staudengärtnerei durch die Stadtgärtnerei sieht Werner
nicht. Das lasse sich gut miteinander vereinbaren. Auch die
Unterbringung des Waldorfkindergartens im ehemaligen Wohnhaus auf
dem Gelände sei unproblematisch, da der Kindergarten das Gebäude
nur so lange nutze, bis sein Neubau am alten Standort des
Kindergartens zur Verfügung steht. Das Wohnhaus will der Golfclub
in Zukunft als Clubhaus nutzen.
Die Stadt hatte die ehemalige Staudengärtnerei und das
dazugehörende Gelände Ende des vergangenen Jahres gekauft. An den
Golfclub soll es verpachtet werden auf einen Zeitraum von 30
Jahren. „Damit steht das Areal auch weiterhin zur Bodenbevorratung
zur Verfügung“, verdeutlicht Bürgermeister Hahn. Er ist davon
überzeugt, dass ein Golfplatz dazu beiträgt, die Stadt noch
attraktiver zu machen.
Foto: Städler Golf Coupes |
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