Sonntag, 4. Juni 2017

Limburg noch schöner machen

Die Ausstellung von Michi Schmitt in den Kunstsammlungen der Stadt zeigt nicht nur die Vielfalt seines Tuns, sondern sie zeigt auch, wie sehr er Limburg verbunden ist. Er nimmt die Politik und Vorgänge mit seinem Zeichenstift in den Blick und entwickelt auch Visionen für die Stadt an der Lahn, „Stadtverschönerung“ nennt er es.

Noch bis zum 11. Juni läuft die Ausstellung. Und so lange wird es einen kleinen Bereich im Oberschoss der Kunstsammlungen geben, in denen der vielfältig aktive Künstler einige Vorschläge präsentiert, um die Stadt schöner zu machen. „Stadtverschönerer“ ist der Anspruch, um zum Beispiel Betonflächen mit Farbe zu bearbeiten, Bilder auf ihnen zu entwerfen. „Die fiesen Flecken wegmachen“, gab Schmitt gegenüber den Mitgliedern des Magistrats als Ziel an. Der Magistrat schaute sich die Vorschläge einmal an und sich dabei gleichzeitig noch mit Erläuterungen durch den Künstler versorgen.

Gilt der Prophet etwas in seinem eigenen Land, in seiner eigenen Stadt? Derzeit ist Schmitt im Stadtbild nicht anzutreffen. Dabei kann er durchaus schon auf Beispiele einer kreativen Gestaltung von Mauern und Decken verweisen. In Hennef an der Sieg gibt es eine Turnhalle, deren Gestaltung eindeutig seine Handschrift trägt. Über viele Jahre hat Schmitt mit Unterstützung des Vereinsnachwuchses die Flächen mit Comics großflächig gestaltet.

Ideen hat Schmitt auch für Limburg. Ob Unterführungen oder Brücken, große Hausfassaden, es gibt vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung. Der Beton der Brücke erhält ein aufgemaltes Fachwerk und sieht damit gleich ganz anders aus. Die Hauswand des C&A-Gebäudes in der Hospitalstraße verliert gleich an ihrer Mächtigkeit, wenn sie bemalt wird. Und wenn die Betonflächen in Unterführungen ansprechend gestaltet werden, dann gibt es auch keine Graffitis und Schmierereien mehr, ist Schmitt überzeugt.

Es gibt auch richtig aufwändige Ideen, die Schmitt als „Stadtverschönerer“ macht. Zum Beispiel eine Glaskonstruktion an der Ein-/Ausfahrt im Zentrum. Die Konstruktion könnte zum Beispiel auch Platz für ein Café bieten. Er hat noch andere Sachen in petto, die er selbst als etwas verrückt einstuft. Aber, das ist seine Erfahrung als Künstler, die verrückten Sachen würden noch am Ehesten verwirklicht.
Rund 30 Vorschläge zur Stadtverschönerung hat Schmitt bisher entworfen und zusammengetragen. Er beansprucht dabei keineswegs ein Alleinstellungsmerkmal, sondern sieht die Stadtverschönerung als Aufgabe vieler an. Und Künstler, die sich in und für Limburg auf diese Art einbringen wollen, gibt es nach Einschätzung von Schmitt durchaus. Und es wäre durchaus spannend, solche „Stadtverschönerungen“ nicht aus einer Feder entstehen zu lassen.

So könnte die derzeit noch betonbrutale C&A-Seite in der Hospitalstraße einstmals aussehen, wenn es nach dem Limburger Künstler Michi Schmitt geht. Foto: Stadtverwaltung Limburg

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