Egal ob die Sonne scheint oder Regen fällt, die „Zipfelmützen“-Kinder
verbringen viel Zeit unter freiem Himmel. „Wir fühlen uns hier richtig
wohl“, sagt Tanja Horn, die zusammen mit Silvia Dambmann die
Kindertagesstätte leitet. Für die nächsten Monate ist die ehemalige
Staudengärtnerei im Schirlinger Feld in Staffel die Bleibe des
Waldorfkindergartens. Das eigene Areal auf dem Schafsberg in direkter
Nähe der Tilemannschule wird komplett neu gebaut.
„Hier können
wir direkt in die Felder, sehen das Getreide wachsen und haben auch
schon einen Bauernhof besucht“, gewinnt Tanja Horn dem Umzug positive
Seiten ab, als Limburgs Erster Stadtrat Michael Stanke die Einrichtung
aufsucht, um sich darüber zu informieren, wie es läuft. Und es läuft gut
in der vermeintlichen Notunterkunft, die deutlich mehr ist. „Das ist
schon eindrucksvoll“, findet denn auch Stanke nach einem Rundgang. Die
Tagesstätte ist in einem Bungalow untergebracht, der in der
Vergangenheit bewohnt wurde.
Dass er nun als zentraler Ort einer
Kindertagesstätte dienen kann, hat auch viel mit dem Einsatz von Eltern
zu tun, die mit angepackt haben. „Wir haben viele Handwerker in der
Elternschaft“, erzählt Silvia Dambmann. Und das ist durchaus ein
glücklicher Umstand. Ob es die Garderoben waren, die für die Kleinen
gebaut werden mussten oder das Bad, das kindgerecht sein muss, es gab
immer helfende und zupackende Hände. Und so wandelte sich das Wohnhaus
in kurzer Zeit zu einer Tagesstätte, in der die Kinder morgens ankommen,
gemeinsam den Tag mit einem kleinen Imbiss beginnen; zum Teil mittags
zum Essen zusammenkommen und schließlich am Ende der Betreuungszeit von
ihren Eltern oder Großeltern abgeholt werden.
„Wir verbringen
viel Zeit draußen, aber nicht die komplette Zeit“, verdeutlicht Silvia
Dambmann. 30 Kinder gehören zur „Zipfelmütze“, sie sind zwischen 18
Monate und sechs Jahre alt. Die ältesten werden nach den Ferien nicht
mehr zurückkehren, sie werden dann die Schule besuchen. Dafür stoßen
neue Kinder zur „Zipfelmütze“. „Wir haben zu viele Anmeldungen, die
können wir nicht alle aufnehmen. Eine dritte Gruppe ließe sich
problemlos füllen“, ist Silvia Dambmann überzeugt.
Sich draußen
unter freiem Himmel aufzuhalten, spielt in dem Konzept der Einrichtung
eine tragende Rolle. Deshalb galt es auch die Außenfläche zu gestalten.
Ein neuer Sandkasten, natürlich auch von Eltern angelegt, ist
hinzugekommen, es gibt ein Gehege für die Hasen mit Freilauf, ein
Unterstand präsentiert sich noch als Baustelle, lässt aber schon
erahnen, was es einmal werden soll. Ein neuer Zaun rum um das Gelände
war auch notwendig.
Die Natur im Schirlinger Feld ist anders als
auf dem Schafsberg. Das ist für Kinder und Erzieherinnen, fünf gibt es,
zudem noch zwei Praktikantinnen und weitere Helferinnen, durchaus
spannend. Das Areal liegt inmitten von landwirtschaftlichen Flächen, der
Wald ist trotzdem noch nah. „Naturpädagogik lässt sich hier besser
umsetzen“, findet Silvia Dambmann. Ein Kuckuck im Baum ist Begleiter der
Zipfelmützen und die Rauchschwalben nisten auch ganz in der Nähe. Und
schließlich gibt es noch die Stadtgärtner, die sich in der ehemaligen
Staudengärtnerei ein neues Refugium aufbauen. „Für unsere Kinder ist das
total spannend, was dort passiert“, sagt Silvia Dambmann.
Die
ehemalige Staudengärtnerei ist so lange Standort der „Zipfelmütze“, bis
die neue Einrichtung auf dem Schafsberg bezogen werden kann. Das wird
sich verzögern, das ist bereits jetzt schon deutlich. Angepeilt war ein
Einzug zu Beginn des kommenden Jahres. Das wird sich nicht halten
lassen. Das neue Domizil der „Zipfelmützen“ wird in Holzständerbauweise
nach baubiologischen Kriterien errichtet.
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