Mehr Fragen als Antworten - so könnte man den Informationsabend des "Golfclub Eschhofen" zusammenfassen, über den heute auch die NNP berichtet. Gut 100 Interessierte waren am Dienstagabend in das Bürgerhaus Staffel
gekommen, um sich von Frontmann Alfred Werner über die Pläne des Clubs
informieren zu lassen (Limblog berichtete bereits vor Wochen.). Dabei stieß er auf teils heftige Kritik.
Die Argumente/Fragen der Golfplatzgegner:
[1] Probleme der praktischen Umsetzung: Autozufahrt, Verkehrsaufkommen,
Parkplätze, Erwerb der Flächen und (vor allem) die Finanzierung sind
nach Meinung vieler Skeptiker noch nicht ausreichend durchdacht. Hier
wird die Vorlage der Stadtverwaltung von Interesse sein. Sie ist für den
Herbst angekündigt. Bürgermeister Hahn steht dem Projekt "Golfplatz
Schirlinger Feld" nicht ablehnend gegenüber. Möglicherweise kann er
kreative Lösungen aus dem Hut zaubern, die die rein praktischen Einwände
entkräften.
[2] Weitere Nutzbarkeit des Areals als
Grün-/Freizeit-/Erholungsfläche für Radfahrer, Spaziergänger, Reiter,
Gassigänger etc.: Der Golfclub Eschhofen sagt: Das ist kein Problem, der
Platz wird frei zugänglich sein. Es wird hinterher sogar mehr Wege
geben als derzeit. Ob beispielsweise Reiter und Familien mit Kindern
wirklich unbeschwert und unverletzt zwischen fliegenden Golfbällen die
Natur genießen können, bleibt abzuwarten.
[3] Ökologische
Abwertung des Gebietes: Dieses Argument ist tendenziell unberechtigt,
denn ein gut gestalteter Golfplatz kann ökologisch durchaus wertvoller
sein als landwirtschaftliche Monokulturen, selbst wenn es sich dabei um
ökologischen Landbau handelt. Ein Beispiel dafür ist der Golfplatz am Langensteiner Schloss in Baden-Würtemberg, der zu einem blühenden Paradies geworden ist.
[4] Vernichtung wertvollen Ackerlandes: Dieses Argument ist
grundsätzlich valide. Die Entwicklung der Siedlungs-, Industrie- und
Verkehrsflächen in Deutschland verschlingt immer mehr
landwirtschaftliche Flächen, die (was viele in der
Wohlstandsgesellschaft ganz gerne mal vergessen) für unsere Ernährung
dringend gebraucht werden. Allerdings handelt es sich bei den Böden im
Schirlinger Feld (anders als von der Bürgerinitiative behauptet) eher
nicht um solche von hoher, sondern mittlerer Qualität. Sowohl das
Ertragspotenzial als auch die sog.Acker-/Grünlandzahl für das Gebiet
weisen eine mittlere Bodengüte aus. Hohe Bodenqualität ist hauptsächlich
im tiefer gelegenen Bereich zu finden, der aber hochwasserbedroht und
daher ohnehin nur für eine Grünlandnutzung geeignet ist. Interessante Informationen hierzu bietet der "BodenViewer Hessen.
Besonderer Dank an Bernold Feuerstein für die Informationen zur Bodenqualität und zum Golfplatz am Langensteiner Schloss!
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