„Es ist der erste Tag, an dem wir wieder so richtig leben“, bekannte Hanne Kah, Namensgeberin und Sängerin, die sich bei allen Liedern auf der Akustikgitarre begleitete. Der erste Tag nach der Rückkehr auf Kanada. Dort waren in den vergangenen Wochen drei der vier Bandmitglieder auf Tour gewesen. „Ich könnte stundenlang davon erzählen“, sagte sie. Und dann gab sie eine kurze Episode zum Besten, dass die Tour quasi ein Gegenbesuch war, die Band einen Berg in der Nähe von Vancouver in Angriff nahm, nach einem Viertel des Weges kläglich scheiterte und dem „one way path“ (Einbahnstraßenweg) entgegenlief.
Das Leben spiegelt sich in den Songs. Zum Beispiel bei „Seagulls“ Das Stück entstand nach einem Syrienaufenthalt von Hanne Kah noch in der Zeit vor dem Bürgerkrieg. „Das war eine tolle Zeit in Syrien“, erzählte sie auf der Bühne. Sie hat zurück in ihrer Heimat das Lied geschrieben über die Sehnsucht nach Syrien und der dortigen Kultur. Durch die vielen Menschen, die aus Syrien flüchten und damit ihre Heimat verlassen mussten und zum Teil nun in Deutschland auf eine Zukunft hoffen, habe das Lied noch einmal eine ganze andere Bedeutung erhalten, erklärte sie und dann spielten Hanne Kah und ihre Band „Seagulls“.
Die meisten Lieder, die sie spielten, stammen aus der eigenen Feder. Manchmal ist es auch anders. Zum Beispiel, wenn die Band auf Zeilen von Hermann Hesse zurückgreift – natürlich auch ins Englische übersetzt. Die Melodie dazu klang baladenhaft, passt. Die vier auf der Bühne können natürlich auch anders. Rock’n’Roll geht auch. „Meine Oma hat immer gewollt, dass wir auch ein Rock’n’Roll-Lied spielen“, lautete Hanne Kahs Erklärung dazu.
Bei der ersten Zugabe stand Hanne Kah allein mit ihrer Akustikgitarre auf der Bühne. Es gab einen Coversong. „Good bye Ruby Tuesday“ stimmte sie an, den Stones-Titel. Hanne Kah füllte mit ihrer Stimme den abendlichen Raum, klar und kraftvoll, aber auch zurücknehmend. Irgendwann kamen ihre Bandkollegen wieder dazu, stiegen mit ein. Mit „The Boxer“ von Simon & Garfunkel endete der Auftritt. Viele stimmen ein – und verabschieden sich von einer Band, der es Freude gemacht hatte, vor ihrem Publikum zu spielen.
Leider erwiesen sich einige im Publikum Hanne Kah und ihrer Band nicht würdig. Ständige laute Gespräche müssen nun wirklich nicht sein. Der Besuch der Konzertreihe Sommerfeste ist zwar kostenlos, respektlos gegenüber den Akteuren auf der Bühne muss er jedoch nicht sein.
Mit dem Auftritt von Hanne Kah endeten die Limburger Sommerfeste. Die vier Konzerte auf dem Serenadenhof zeigten eine große musikalische Bandbreite, von Gypsy-Jazz über harten Rock, französische Chansons bis hin zu modernem Folk.
[Bild und Text: Stadtverwaltung Limburg]
Der erste Auftritt von Hanne Kah und Bassist Niklas Quernheim nach der Kanada-Tour bildete den Abschluss der Limburger Sommerfeste. |
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