Dienstag, 17. Oktober 2017

Golfplatz Schirlinger Feld: Wichtige Hürde beseitigt

Als der Golfclub Eschhofen im Sommer seinen Plan präsentierte, im Schirlinger Feld eine 9-Loch-Golfanlage zu errichten, schlug den Verantwortlichen um den rührigen Vorsitzenden Alfred Werner viel Skepsis entgegen. Vier Fragen waren zu beantworten:

[1] Geht das planungsrechtlich überhaupt an der Stelle?


Antwort laut NNP-Artikel von heute: ja! Mit einer Einschränkung: Der Verlust an landwirtschaftlicher Fläche wird als problematisch angesehen. Ansonsten gilt: Weder Hochwasserschutz noch Klima- oder Naherholungsaspekte sprechen gegen einen Golfplatz im Schirlinger Feld. Das ist das Ergebnis einen Gespräches, das Bürgermeister Dr. Marius Hahn mit den zuständigen Stellen im Regierungspräsidium Gießen geführt hat.

[2] Wie sehen die Eigentumsverhältnisse in Sachen Grund und Boden aus?


Günstig für die Golfer ist, dass sie es im Wesentlichen mit zwei Eigentümern bzw. Pächtern der Flächen zu tun haben: Einerseits der Stadt (die ja vor kurzem die Staudengärtnerei erworben hat) bzw. dem von ihr verwalteten Bürgerhospitalfonds. Bürgermeister Dr. Marius Hahn und der Magistrat haben nach unserem Kenntnisstand nichts dagegen, dem Golfclub die benötigten Grundstücke zur Verfügung zu stellen, möglicherweise in Erbpacht. Andererseits mit dem in der direkten Nachbarschaft arbeitenden Landwirt Gerhard Stamm, der sich nach eigenen Angaben noch in Verhandlungen mit dem Golfclub befindet.

[3] Kann der Golfclub Eschhofen das stemmen?


Auf diese Frage hören wir bislang nur andeutungsweise Antworten. Weder bzgl. der Finanzierung noch der ebenfalls vom Golfclub zu stemmenden Verkehrs- und Parkplatzproblematik gibt es wirklich belastbare Informationen.

[4] Ist das Projekt politisch gewünscht?


Linke und Teile der Grünen sagen dazu: nein! Die FDP hat sich verhalten positiv geäußert, SPD und CDU warten noch ab. Beide Parteien lehnen das Projekt wohl nicht von vorneherein ab, wollen aber zunächst eindeutige Antworten auf die Fragen [1] bis [3] sehen. Einige Vorbehalte gibt es offenbar in Staffel, dessen Bürger befürchten, die Naherholungsqualität des Schirlinger Feldes würde zu stark leiden. Da Staffel seit jeher eine SPD-Hochburg ist und die SPD dort auch den (zu Recht anerkannten und deshalb einflussreichen) Ortsvorsteher stellt, dürften die Sozialdemokraten im Rathaus keine Entscheidung gegen ihre Genossen in Staffel treffen. 

Wie geht es jetzt weiter?


Sollten die Grundstücksverhandlungen mit dem Landwirt positiv ausgehen, spricht nichts dagegen, dass die Verwaltung bald eine Entscheidungsvorlage für die städtischen Gremien erstellt. Sollten die genannten Sachfragen zufriedenstellend beantwortet werden, könnten sich nach Limblog-Einschätzung sowohl der Magistrat mit dem Bürgermeister an der Spitze als auch eine Mehrheit der Stadtverordneten für das Projekt aussprechen.

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