Freitag, 19. Januar 2018

Dieter Diefenbach: Pädagoge, Altphilologe, Eintracht-Fan

Limburg und die Region trauern um den ehemaligen Leiter der Tilemannschule, Dieter Diefenbach. Geboren worden war er am 5. April 1939 in Ostpreußen, wobei seine Familie eigentlich aus Thalheim stammte und er in Oberbrechen aufwuchs. Er war also ein Kind der Region, und seine Berufung zum Direktor der Tilemannschule 1988 war für ihn eine Rückkehr in die Heimat. In den Jahren zuvor hatte er eine leitende Funktion an einer Gesamtschule in Nidderau ausgeübt.

Dieter Diefenbach war mehr als nur Lehrer und Schulleiter. Beruflich war er nicht zuletzt überzeugter Altphilologe. Er war sicher, dass das Lernen angeblich „toter“ Sprachen auch im 20. und 21. Jahrhundert ein gutes Rüstzeug für ein erfülltes und erfolgreiches Leben sein kann. Entsprechend engagiert war er, wenn es um die Förderung und den Ausbau des altsprachlichen Profils „seiner“ Schule ging. Lehrer, die Latein-Leistungskurse anbieten wollten, fanden in ihm ebenso wie die meist kleinen Gruppen von Schülern, die sich für Alt-Griechisch als dritte Fremdsprache entschieden, immer einen verlässlichen Verbündeten.

Daneben kannte man Dieter Diefenbach als großen Freund des Fußballs und ebenso bekennenden wie glühenden Anhänger der Frankfurter Eintracht. Er engagierte sich nach seiner Pensionierung im Jahr 2000 beim RSV Würges, nachdem er schon ganz zu Beginn seines Berufslebens sein Studium mit dem nebenberuflichen Verfassen von Sportartikeln für die „Frankfurter Rundschau“ finanziert hatte.

Der Bildungsbürger Diefenbach las viel, alles und wo und wann immer er konnte. Nicht selten sah man ihn in der Stadt spazierend (oder auf dem Weg zur Arbeit) und gleichzeitig im Gehen ein Buch lesend – ein „Smombie“ lange vor dem Smartphone-Zeitalter. Unter den Schülern der Tilemannschule war Dieter Diefenbach berühmt (um nicht zu sagen berüchtigt) dafür, dass er sie früher oder später ALLE mit Namen kannte – dabei reden wir über eine vierstellige Zahl. Und er hatte ihnen ein Versprechen gemacht, dass er (aus seiner Sicht und derjenigen der Schüler: leider) nie einlösen konnte: Es gäbe schulfrei, wenn die Eintracht Bundesliga-Meister würde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.