Donnerstag, 19. November 2020

Darf man Covidioten Covidioten nennen?

Gestern haben wir einen kurzen Bericht über die Demonstration der Anti-Corona-Maßnahmen-Gegner veröffentlicht und die Teilnehmer als "Covidioten" bezeichnet. Einige Kommentatoren warfen uns dies vor. Es sei unredlich, Andersdenkende nur wegen ihrer anderen Meinung als "Idioten" zu bezeichnen.
 
Dazu zwei Beobachtungen von der Demo, wie sie heute der Nassauischen Neuen Presse zu entnehmen sind.
 
1. Auf dem großen Foto ist direkt hinter dem Anführer der Demonstration ein Mann mit einem Plakat zu sehen. Auf dem Plakat ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder mit einer Maske abgebildet, die den Eindruck eines "Hitlerbärtchens" erweckt. Das Plakat trägt die Überschrift "Södolf". Diese Gleichstellung eines demokratisch gewählten Politikers mit dem größten Verbrecher in der Geschichte ist keine Meinung, sondern eine unverschämte Beleidigung.
 
2. Der Anführer der Demonstration wird mit der Aussage zitiert, es gebe derzeit seltsamerweise überhaupt keine Grippekranken mehr auf der Welt. Er vermute, dass sämtliche Grippekranke mittlerweile einfach der Coronastatistik zugeschlagen würden. Das bedeutet: Die Gesundheitsbehörden in rund 200 Ländern der Welt (von Weißrussland bis Papua-Neuguinea und von Nord-Korea bis Kanada) sollen sich verschworen haben, keine Influenzaerkrankungen mehr auszuweisen, um die Zahl der Corona-Kranken künstlich zu erhöhen. Das ist keine Meinung, sondern Blödsinn.
 
Wer unverschämte Beleidigungen äußert oder in seinem direkten Umfeld duldet, ist ein Idiot. Wer blödsinnige Verschwörungsphantasien äußert oder für wahr hält, ist ein Idiot.
 
Wer beides in Zusammenhang mit Covid-19 tut, ist ein Covidiot.
 
QED

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