Samstag, 11. Juni 2016

ROSENHANG: MASSVOLL ODER MASSIV?

"Maßvolle Nachverdichtung" - so lautet der Stadtplanungseuphemismus für die Zulassung von mehrgeschossigem Wohnungsbau in Vierteln, die ansonsten eher von zurückhaltender Bebauung geprägt sind. Maßvolle Nachverdichtung des Rosenhangs ist eines der Ziele, die der Magistrat mit einem Bebaungsplan für das Gebiet zwischen Autobahn, Lahn, Dietkircher Weg und Weilburger Straße erreichen will. Aber wie und wo maßvoll nachverdichten? Die Sache ist kompliziert. Alles begann vor rund drei Jahren, als Investoren (ja, die üblichen Verdächtigen) das Wohngebiet mit gigantischem Geschosswohnungsbau "weiterentwickeln" wollten. Um das zunächst einmal zu verhindern, verhängte die Stadtverordnetenversammlung eine sog. "Veränderungssperre", die alle angedachten Projekte bis auf Weiteres stoppte. Diese Veränderungssperre geht demnächst in ihr drittes Jahr. Gleichzeitig arbeitete die Stadtverwaltung - in (teils etwas holpriger) Abstimmung mit einer Bürgerinitiative - an einem Bebaungsplan, der dem gesamten Rosenhang einen stadtplanerisches Rahmen geben sollte. Nun wurde ein überarbeiteter Vorentwurf veröffentlicht, aus dem die beigefügte Übersichtskarte stammt. Demnach soll es die "maßvolle Nachverdichtung" in der Josef-Mehlhaus-Straße, Teilen der Krüsmannstraße, in der Seilerbahn, im Schleusenweg, am unteren Rosenhang sowie in der Hermann-Löns-Straße geben. Überall anders soll der "Gebietscharakter" (=Dominanz von Ein- und Zweifamilienhäusern) erhalten werden, wobei für Teile der Hubertus- sowie der Kauterstraße eine "städtebauliche Sondersituation" konstatiert wird. Inwieweit die "Nachverdichtung" von Teilen des Rosenhangs wirklich maßvoll erfolgt oder nicht eher dessen "Vernordtstadtung" zur Folge hat, wird die Zukunft zeigen.

Den kompletten Entwurf gibt es hier (Kategorie "Vorlagen" einstellen, Suchbegriff "16/0174"):

Bebauungsplan im Ratsinformationssystem finden 



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