Die Ausstellung von Michi Schmitt in den Kunstsammlungen der Stadt
zeigt nicht nur die Vielfalt seines Tuns, sondern sie zeigt auch, wie
sehr er Limburg verbunden ist. Er nimmt die Politik und Vorgänge mit
seinem Zeichenstift in den Blick und entwickelt auch Visionen für die
Stadt an der Lahn, „Stadtverschönerung“ nennt er es.
Noch bis zum 11. Juni läuft die Ausstellung. Und so lange wird es einen kleinen Bereich im Oberschoss der Kunstsammlungen g
eben,
in denen der vielfältig aktive Künstler einige Vorschläge präsentiert,
um die Stadt schöner zu machen. „Stadtverschönerer“ ist der Anspruch, um
zum Beispiel Betonflächen mit Farbe zu bearbeiten, Bilder auf ihnen zu
entwerfen. „Die fiesen Flecken wegmachen“, gab Schmitt gegenüber den
Mitgliedern des Magistrats als Ziel an. Der Magistrat schaute sich die
Vorschläge einmal an und sich dabei gleichzeitig noch mit Erläuterungen
durch den Künstler versorgen.
Gilt der Prophet etwas in seinem eigenen Land, in seiner eigenen Stadt?
Derzeit ist Schmitt im Stadtbild nicht anzutreffen. Dabei kann er
durchaus schon auf Beispiele einer kreativen Gestaltung von Mauern und
Decken verweisen. In Hennef an der Sieg gibt es eine Turnhalle, deren
Gestaltung eindeutig seine Handschrift trägt. Über viele Jahre hat
Schmitt mit Unterstützung des Vereinsnachwuchses die Flächen mit Comics
großflächig gestaltet.
Ideen hat Schmitt auch für Limburg. Ob
Unterführungen oder Brücken, große Hausfassaden, es gibt vielfältige
Möglichkeiten der Gestaltung. Der Beton der Brücke erhält ein
aufgemaltes Fachwerk und sieht damit gleich ganz anders aus. Die
Hauswand des C&A-Gebäudes in der Hospitalstraße verliert gleich an
ihrer Mächtigkeit, wenn sie bemalt wird. Und wenn die Betonflächen in
Unterführungen ansprechend gestaltet werden, dann gibt es auch keine
Graffitis und Schmierereien mehr, ist Schmitt überzeugt.
Es gibt
auch richtig aufwändige Ideen, die Schmitt als „Stadtverschönerer“
macht. Zum Beispiel eine Glaskonstruktion an der Ein-/Ausfahrt im
Zentrum. Die Konstruktion könnte zum Beispiel auch Platz für ein Café
bieten. Er hat noch andere Sachen in petto, die er selbst als etwas
verrückt einstuft. Aber, das ist seine Erfahrung als Künstler, die
verrückten Sachen würden noch am Ehesten verwirklicht.
Rund 30
Vorschläge zur Stadtverschönerung hat Schmitt bisher entworfen und
zusammengetragen. Er beansprucht dabei keineswegs ein
Alleinstellungsmerkmal, sondern sieht die Stadtverschönerung als Aufgabe
vieler an. Und Künstler, die sich in und für Limburg auf diese Art
einbringen wollen, gibt es nach Einschätzung von Schmitt durchaus. Und
es wäre durchaus spannend, solche „Stadtverschönerungen“ nicht aus einer
Feder entstehen zu lassen.
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So könnte die derzeit noch betonbrutale C&A-Seite in der Hospitalstraße einstmals aussehen, wenn es nach dem Limburger Künstler Michi Schmitt geht. Foto: Stadtverwaltung Limburg |