Montag, 28. Oktober 2019

Esau, Jakob und die Linsensuppe

Alle zwei Jahre studiert die Mädchenkantorei der Dommusik Limburg​ ein Musical ein - und alle zwei Jahre kann das Ergebnis nur begeistern. Gestern und vorgestern war es wieder so weit: "Zwischen Linsengericht und Himmelsleiter", ein Musical von Klaus und Max Wallrath (Musik) und Roland Klein (Text), war am Samstag und Sonntag in der jeweils vollen Aula der Marienschule zu sehen.

Dass Stück behandelt die biblische Geschichte von den Zwillingsbrüdern Esau und Jakob, die sich über das Erstgeburtsrecht und den väterlichen Segen zerstreiten. Beides steht eigentlich Esau, dem wenige Minuten vor seinem Bruder geborenen, zu, doch der verkauft das Erstgeburtsrecht an seinen intriganten Bruder Jakob gegen das sprichwörtliche Linsengericht. Jakob gelingt es dann auch noch, den väterlichen Segen von dem blinden Vater Isaak zu erschwindeln - woruafhin er seine Heimat erstmal verlassen muss. Als er nach langer Zeit mit seinen Frauen und zwölf Söhnen zurückkehrt, gibt es ein Happy End - dem intriganten Sohn wird verziehen, er wird wieder in die Familie aufgenommen.

Dass es sich bei den gut 30 jungen Schauspielerinnen ausnahmslos um Grundschulkinder handelte, konnte man vielleicht an der Körpergröße, nicht aber an den Darbietungen erkennen. Die Solisten überzeugten nicht nur mit ihrem Gesang, sondern auch in ihren Sprechrollen (der Vortrag war jeweils außerordentlich gekonnt), und auch Körpersprache und Mimik wussten die kleinen Akteure gekonnt einzusetzen.

Während die Dritt- und Viertklässler die Hauptrollen übernahmen, bildeten "die Kleinen" aus der ersten und zweiten Grundschulklasse den Chor. Es war eine gute Idee von Domchordirektorin Judith Kunz​ und ihrem Team, immer zwei der jüngeren gemeinsam jeweils eine Strophe der Chorlieder singen zu lassen. Das lockerte das Stück auf und ermöglichte den Sängerinnen, im relativ geschützten Raum des Duetts begrenzt auf eine Strophe wertvolle Bühnenerfahrung zu sammeln.

Es versteht sich von selbst, dass hinter den Sängerinnen und Judith Kunz ein engagiertes Team steht. Nicht nur war das eigentliche Musical auf die Bühne zu bringen; das Bühnenbild musste auch gestaltet werden, und die Schauspielerinnen waren einzukleiden und zu schminken. Und dass ein solches Großprojekt nicht ohne viel administrative Vorarbeit auskommt, ist ebenfalls selbstverständlich.

Zum Gelingen des Unternehmens leistete nicht zuletzt auch die professionelle Band und die Tontechnik ihren Beitrag. Die Lichttechnik kam von der Technik-AG der Marienschule - und war wie alles andere perfekt.


 

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