Freitag, 1. Juli 2016

Eine Herkules-Aufgabe

ist es im besseren, eine Sisyphos-Aufgabe im schlechteren Fall, die Monsignore Dr. Georg Bätzing, den neuen Mann an der Spitze des Bistums, erwartet. Er muss nämlich nicht nur die Scherben zusammenkehren, die sein Vorgänger Tebartz-van Elst hinterlassen hat, sondern eine Diözese führen, die über den Bau des bischöfliche Palais und dessen Begleiterscheinungen hinaus tiefe strukturelle Probleme aufweist. Diese sind in Tebartzens Amtszeit offen zutage getreten. Es geht um den künftigen Kurs eines Bistums, in dem viele jahrzehntelange ihre persönlichen Steckenpferde reiten konnten, ohne dass gefragt wurde, wie katholisch das alles ist, was da lange als christlich verkauft und von oben geduldet wurde. Lange bevor er Gelegenheit hatte, seine Nicht-Eignung für ein kirchliches Führungsamt endgültig unter Beweis zu stellen, ist Franz-Peter Tebartz-van Elst nämlich bei vielen angeeckt, deren Spiel- bzw. besser: Liegewiesen im BO, bei der Caritas und anderswo er in Frage zu stellen wagte. Es ist bezeichnend, wie diese – meist mit sehr gut dotierten Positionen im kirchlichen Dienst versehenen – Berufschristen auf kritische Anmerkungen zu ihrem Tun reagierten: egozentrisch, selbstherrlich und hinterhältig. Und es ist auch bezeichnend, wie unbarmherzig und mit welcher Schärfe viele dieser Superchristen mit dem – damit kein Zweifel aufkommt:  völlig zu Recht – aus dem Amt entfernten Tebartz noch lange nach dessen Abschied aus Limburg abrechneten. Christlich war der Umgang mit diesem Gescheiterten jedenfalls nicht. Die Diözese ist tief gespalten, es gibt viele offene Wunden. Wenn er wirklich etwas zum Besseren verändern will im Bistum Limburg, dann muss der Neue sich warm anziehen. Wir wünschen ihm für die schwerste Aufgabe, die die Una Sancta Ecclesia zur Zeit in Deutschland zu vergeben hat, alles Gute und Gottes Segen!

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