Sonntag, 3. Juli 2016

In Sachen Brexit

zum Jagen tragen möchten CDU und Grüne die Limburger Stadtverwaltung. Zu diesem Zweck werden sie einen Dringlichkeitsantrag in die morgige Stadtverordnetensitzung einbringen, mit dem der Magistrat beauftragt wird, möglichst schnell Kontakte in Großbritannien zu knüpfen, um das eine oder andere dem Königreich den Rücken kehrende Unternehmen nach Limburg zu locken. Dass Tausende Unternehmen aus dem Königreich seit der Brexit-Entscheidung auf gepackten Koffern sitzen, ist unbestritten. Die Frage ist nur, wohin sie gehen. Was liegt da näher, als für den zentral gelegenen Standort Limburg zu werben? Da der Magistrat hier bislang nicht tätig geworden ist, soll er jetzt per Parlamentsbeschluss dezent dazu gebeten werden.

In wirtschaftlichen Dingen weniger Bewanderte könnten jetzt fragen: Rechtfertigt das einen Eilantrag in der Stadtverordnetenversammlung? Sind zwei Monate Sommerpause wirklich sooo lang, wenn man bedenkt, dass der Austritt erst in zwei Jahren wirksam wird? Die Antwort ist klar: Seit dem Brexit-Freitag versuchen in ALLEN halbwegs relevanten britischen Unternehmen Krisenstäbe die Frage zu beantworten, wie sie den Fuß in der Tür des EU-Binnenmarktes halten können. Für viele von ihnen wird es nur eine Reaktionsoption geben: Die Verlagerung von Teilen des Geschäftes in die Union hinein. Und um einen solchen Schritt zu vollziehen, braucht es wenigstens zwei Jahre, weshalb die ersten auch schon die Fühler in Richtung Kontinent ausgestreckt haben. Ob die Stadtverwaltung bei diesem Tempo mithalten kann, wird sich zeigen. Aber dank CDU und Grünen wird sie es zumindest versuchen müssen.
 

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