Wäller Platt: Bis henne wearrer
Allen Heimatkundlern und insbesondere den Dialektfans
unter ihnen sei das soeben erschienene Werk „Wäller Platt – Geschichte,
Grammatik und Wortschatz des Westerwälder Dialektes“ wärmstens empfohlen. Der
Autor Christian Heger, gebördisch vuu Duurschem und nach eigenen Angaben auf
dem zweiten Bildungsweg (als Teenager über die Oma) Dialektsprecher geworden,
widmet sich darin dem Westerwälder Dialekt „dargestellt am Beispiel der
regionalen Mundart nördlich von Limburg an der Lahn“ – genauer: in dessen
Dorchheimer Variante.
Nichts gegen das, was Heimatkundler sonst so zu diesem
Themenbereich publizieren (was durchaus seinen eigenen kulturhistorischen Wert
hat), aber das vorliegende Buch geht über die übliche Abbildung von Dreschflegeln,
Wiedergabe der Lyrics von Kirmesliedern und Neuauflage von lokalpatriotischen
Gedichten weit hinaus. Auf eine Einordnung des Westerwälder Dialektes in die deutsche
Sprachlandschaft folgen zunächst eine Einführung in die Grammatik und Struktur „unserer“
Sprache sowie ein besonders interessanter „Westerwälder Wortschatz“, bevor es
dann doch noch einmal – aber auf hohem Niveau – im oben beschriebenen Sinne „heimatkundlich“
wird. In den Kapiteln 4 und 5 gibt es nämlich literarische Textproben in Wäller
Platt sowie einen historischen Überblick über Brauchtum und Dorfleben (mit dem
Fokus Dorchheim). Ein hoch interessantes Literaturverzeichnis rundet dieses
durchweg gelungene Buch ab.
[Husum Verlag, 150 Seiten, 14,95€, broschiert]
In diesem Sinne: Eisch mache misch – säih mool!
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