Donnerstag, 29. Dezember 2016

Der Beton-Brutalismus


hat diesen Namen entgegen der Volksetymologie nicht, weil die Ergebnisse der so bezeichneten Epoche der Architektur besonders brutal wirken. Vielmehr leitet sich der Begriff aus franz. „béton brut“ ab, was man mit „Sichtbeton“ übersetzen könnte und die Herkunft des Wortes treffend auf den Punkt bringt.
Als bautechnischer Laie weiß Limblog nicht, ob die Trauerhalle am Limburger Hauptfriedhof dem Beton-Brutalismus zuzuordnen ist, auch wenn mit dem namengebenden Baustoff wenig zurückhaltend umgegangen wurde. Brutal ist diese stilistische Mischung aus Atlantikwallbunker und Tiefgarage aber in jedem Fall, wobei der verglaste Wachposten am Eingang noch einen Schuss Hochsicherheitstrakt zum Gesamteindruck beisteuert. Wenigstens vermittelt der Locher hinter der Scheibe den Trauernden das gute Gefühl, dass die hier tätigen öffentlich Bediensteten ihren lieben Verstorbenen administrativ einwandfrei unter die Erde bringen.
Einziger ästhetischer Lichtblick ist das Ende der 1970er gegenüber der Wache angebrachte Mosaik. Es ist der „Beuroner Schule“ zuzuordnen und wurde auf eine Idee von Joseph Heppel (dem Gründer der Blechwarenfabrik) hin 1918 in der Kapelle angebracht, die bis zur Errichtung der Neuen Brücke an der Ecke Offheimer Weg/Westerwaldstraße stand und dann in ihrem äußeren Grundbestand auf die Farbmühleninsel verlegt wurde.





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