Mittwoch, 17. Januar 2018

Den Neumarkt überdachen...

... - wenigstens teilweise, möchte der CityRing, also die Interessenvertretung der Innenstadt-Einzelhändler. Das war die Kerninformation (um nicht zu sagen: die einzige Information), die beim heutigen Informationsabend des CityRing vermittelt wurde - (fast) alles Andere blieb offen.

Als klassischen Marktplatz, der unter zahlreichen Restriktionen ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen muss, bezeichnete der vom CityRing mit der Konzeption einer Neugestaltung beauftragte Architekt Losacker den Neumarkt. Kernpunkt seines Entwurfs ist ein „Allwetter-Bereich“ im Zentrum, den eine gusseiserne, fachwerkgetragene Dachkonstruktion vor den Unbillen des zentraleuropäischen Klimas schützen soll. Alle Platanen würden stehen bleiben, gleichzeitig sollen vertikale Mooswände für eine Strukturierung des Platzes und bessere Luft sorgen. Der Bereich um den Georgsbrunnen und der Brunnen selbst behalten den freien Himmel über sich.

Der Baukörper soll so (flexibel) gestaltet sein, dass alle bisherigen Nutzungen (Weihnachtsmarkt, Weinfest, Wochenmarkt, Summer Games etc.) weiterhin möglich sind. Gleichzeitig soll der neue Neumarkt den ansässigen Einzelhändlern und Gastronomen neue Möglichkeiten eröffnen. Innovative Spielelemente können nach Ansicht des Planers zu einer Attraktion für Familien mit Kindern werden.

Die Präsentation von Architekt Losacker stieß auf großes Interesse unter den rund siebzig Anwesenden (darunter deutlich mehr Kommunalpolitiker als Einzelhändler), ließ aber mehr Fragen offen als sie beantwortete. Auf die Frage, was seine Planungen für die Streitfrage „Parken - Ja oder nein“ bedeutet, reagierte der Planer ausweichend. Parkplätze seien möglich - ob sie nötig sind, blieb offen. Last but not least wird, das setzt allerdings eine detailliertere Planung voraus, natürlich irgendwann auch über das liebe Geld zu reden sein. Was heute Abend zu sehen war, wirkte nicht gerade billig. Antwort des Architekten: „Kein Dach kostet kein Geld, ein Dach kostet Geld.“ Alles Weitere sei abhängig von der konkreten Ausgestaltung.

Als Idee, die Grundlage der weiteren Diskussion sein soll, bezeichnete Architekt Losacker denn auch seinen Entwurf.

Damit liegen nun verschieden Konzepte auf dem Tisch - neben dem des CityRing seit längerem auch das der CDU und eines der Grünen. Jetzt warten alle Beteiligten auf die Institution, die eigentlich für die Weiterentwicklung der Stadt verantwortlich ist: der Bürgermeister mit seinen 270 Verwaltungsmitarbeitern hat nämlich in den vergangenen beiden Jahren noch nicht die Muße gefunden, eigene Vorschläge zu machen.

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