Die nächste Bürgermeisterwahl rückt näher, sie wird im Frühsommer
2021 stattfinden. Es ist davon auszugehen, dass die hiesige CDU die
Schmach der Niederlage von 2015 wettmachen und möglichst bald wieder das
Stadtoberhaupt stellen möchte. Aber wer soll für die Christdemokraten
antreten? Nachdem Limblog in den vergangenen Tagen vier mögliche
Kandidaten vorgestellt hat, ist es an der Zeit, ein erstes Fazit zu
ziehen.
Die Porträts der "Big Four" der Limburger CDU (Stadtverbandsvorsitzender Christian Wendel, Stadtverordnetenvorsteher Stefan Muth, Fraktionsvorsitzender Dr. Christopher Dietz und Erster Stadtrat Michael Stanke) sind auf außergewöhnlich großes
Interesse der Leserschaft gestoßen. Offenbar wollen die Leute mehr über
"ihre" Kommunalpolitiker erfahren, denen sie in der Zeitung, im
Internet, beim Einkaufen, im Sportverein, auf der Kirmes und sonstwo
ständig begegnen. Dafür sprechen jefenfalls nicht nur die guten
Klickzahlen der Beiträge, sondern auch die zahllosen positiven
Rückmeldungen, die auf allen möglichen Wegen digital und analog bei
Limblog eingegangen sind.
Dass jedoch einer der vier bislang
Porträtierten Bürgermeisterkandidat wird, ist aus unserer Sicht eher
unwahrscheinlich. Michael Stanke hat dem Vernehmen nach eine erneute
Kandidatur längst ausgeschlossen, Christian Wendel sieht seine
politische Zukunft wohl eher in der Landespolitik und sowohl Stefan Muth
als auch Dr. Christopher Dietz scheinen mir ihrer derzeitigen
beruflichen Situation mehr als zufrieden. Aber wer weiß?
Das
führt zu der Frage, welche Anforderungen die Christdemokraten überhaupt
an einen Kandidaten stellen. Es düften zwei sein. Er muss die Wahl
gewinnen können (also ein guter Kandidat sein) und er muss die Stadt
mindestens sechs Jahre lang gut führen können (also ein guter
Verwaltungschef sein). Was es bedeutet, wenn ein Kandidat sich im
Wahlkampf blendend inszeniert, anschließend als Bürgermeister aber die
hohen Erwartungen nicht erfüllen kann, erleben wir gerade.
Ein
guter Kandidat sollte sich mit den zentralen Themen der Limburger
Politik auskennen und Domstadt-Stallgeruch mitbringen, gleichzeitig aber
nicht zu sehr in den tagesaktuellen Politikbetrieb involviert sein. Er
muss in der Lage sein, eine glaubwürdige Alternative zur Politik und vor
allem auch zum Auftreten des derzeitigen Amtsinhabers darzustellen.
Dazu ist es natürlich erforderlich, dass er "mit de' Leut kann",
sympathisch wirkt und ein Mindestmaß an rhetorischen Fähigkeiten
mitbringt. Auch ein wenig Bekanntheit kann sicher nicht schaden.
Ein guter Verwaltungschef braucht eine gute Ausbildung,
Führungserfahrung und Stressresistenz. Dass man nur Bürgermeister werden
kann, wenn man Verwaltungserfahrung hat, ist sicher falsch - und der
derzeitige Amtsinhaber zeigt, dass es möglicherweise sogar nicht
zielführend ist, wenn ein Bürgermeister in seinem Leben außer Schule,
Hochschule und öffentlichem Dienst wenig von der Welt gesehen hat.
Möglicherweise wäre es sogar ganz gut, das Limburger Rathaus einmal
einem erfahrenen Praktiker aus der Privatwirtschaft anzuvertrauen.
Zusammengefasst bedeutet das: Die Limburger CDU sucht einen Kandidaten,
der sich mit Limburg auskennt, "gut rüberkommt" und eine vorzeigbare
berufliche Vita hat. Wer das sein könnte, werden wir in den kommenden
Tagen und Wochen weiter zu ergründen versuchen. Dabei wollen wir nun
auch einen Blick in die zweite und dritte Reihe der Christdemokraten
werfen, was nicht abschätzig gemeint ist, denn auch außerhalb des
Rampenlichts hat die Limburger CDU interessante Persönlichkeiten am
Start.
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