Dienstag, 28. Januar 2020

Bürgermeisterwahl 2021: Unterstützt die CDU Dr. Marius Hahn?

Der abgebildete Zeitungsartikel stammt aus der damaligen "Nassauischen Landeszeitung" und dem Jahr 1985. Damals wurde der Bürgermeister noch vom Stadtparlament gewählt, und die CDU hatte gerade bei der Kommunalwahl ihre absolute Mehrheit verloren. Ihren 22 Sitzen stand eine hauchdünne rot-grüne Mehrheit (23 Sitze) gegenüber. Das Thema Bürgermeisterwahl stand auf der Tagesordnung, weil der legendäre Amtsinhaber Josef Kohlmaier von der CDU nach 20 Jahren Amtszeit in den wohlverdienten Ruhestand gehen wollte. Taktisch durchaus geschickt brachte in dieser Situation der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Klaus Wolf die Überlegung ins Spiel, einen parteilosen Kandidaten mit möglichst großer Mehrheit ins Amt zu wählen. So wollten die Christdemokraten einen rot-grünen Bürgermeister verhindern. Doch das gelang ihnen nicht. Bürgermeister wurde, von SPD und Grünen ins Amt geholt, Dr. Wolfgang Rüdiger - und der war im Nachhinein alles Andere als eine schlechte Wahl.

Heute stellt sich die Situation anders, aber für die Limburger CDU auch nicht eben einfach dar. Gut ein Jahr vor der Kommunal- und der Bürgermeisterwahl ist öffentlich nichts von einem Kandidaten oder auch nur einem Zeitplan für die Findung eines solchen bekannt. Sollte die CDU-Führung um die „Big Four“ (Parteivorsitzender Christian Wendel, Fraktionsvorsitzender Christopher Dietz, Stadtverordnetenvorsteher Stefan Muth und Erster Stadtrat Michael Stanke) erstens eine Strategie haben und diese zweitens gerade auch umsetzen, dann ist den Beteiligten ein großes Kompliment in Sachen Geheimhaltung zu machen.

Welche Optionen haben die Christdemokraten?

Option 1: Keinen eigenen Kandidaten aufstellen und stattdessen den Amtsinhaber Dr. Marius Hahn unterstützen. Dies halten Beobachter der kommunalpolitischen Szene nicht für ausgeschlossen. Immerhin gibt im Stadtparlament eine inoffizielle große Koalition den Ton an (Haushalt, Rathausverlagerung, Neumarktplatanen etc.). Im Gegenzug könnte die SPD bei der 2022 anstehenden Neuwahl des Ersten Stadtrates den CDU-Mann (m/w/d) mitwählen. Nach diesem Modell wird seit 25 Jahren der Landkreis regiert.

Option 2: Einen ihrer Führungsleute oder einen anderen derzeit aktiven Kommunalpolitiker aufstellen. Dieser würde über ausreichend Rückhalt in der CDU verfügen und wäre „in den Themen drin“, hätte aber Schwierigkeiten, über die traditionelle christdemokratische Wählerklientel hinaus Stimmen zu sammeln. Dies nicht zuletzt deshalb, weil er (m/w/d) mit den teils suboptimalen Entscheidungsprozessen (Neumarkt) sowie den krassen Fehlentscheidungen (Rathausverlagerung) der letzten Jahre in Verbindung gebracht würde.

Option 3: Die eierlegende Wollmilchsau für Limburg und die CDU wäre ein Bürgermeister(kandidat), der in der Stadt verankert ist und über einen breiten beruflichen Hintergrund sowie Führungserfahrung verfügt, gleichzeitig aber NICHT seit Jahren und Jahrzehnten die ewig gleiche Limburger Kommunalsuppe umrührt. Die politische und intellektuelle Unabhängigkeit des Kandidaten gepaart mit der breiten Aufstellung der Volkspartei CDU würde diesem Mister X (m/w/d) beste Chancen einräumen, die Bürgermeister-Direktwahl zu gewinnen.

Ein Artikel der Nassauischen Landeszeitung aus dem Jahr 1985: Die CDU wollte nach dem Machtverlust weiter mitreden.

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