Mittwoch, 22. Juli 2020

Die Luftqualität in Limburg...

...ist ein Dauerbrenner der Kommunalpolitik. Zuletzt gab es Anfang April heftige Diskussionen, als die Limburger CDU nachfragte, warum die Messwerte an der Schiede nicht zurückgegangen waren, obwohl die Wirtschaft corona-bedingt im "Lockdown" und der Straßenverkehr auf ein Minimum reduziert war. Limblog führte daraufhin mit den amtlichen Daten einen Faktencheck durch, der die Beobachtung der CDU bestätigte: Die Messwerte waren vor und nach Beginn des Lockdowns annähernd gleich (Links zu den damaligen Beiträgen siehe unten).
Dem ehemaligen Staatssekretär und Limburger Bürger Karl-Winfried Seif gelang es damals, eine Einschätzung des zuständigen Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zutage zu fördern. Demnach sind die Messwerte an der Station Schiede stark von der Windrichtung abhängig. Eigentlich hätten sie nach dem Beginn des Lockdowns sinken müssen, taten dies aber nicht, weil just zu der Zeit der Wind aus der falschen Richtung (Osten) strömte.

Wir haben unseren Faktencheck noch einmal aktualisiert und in der Abbildung die Stickstoffdioxid-Werte der Messstation Schiede im ersten Halbjahr 2020 abgetragen. Wieder zeigt sich: Ein Zusammenhang zwischen Lockdown (und damit Verkehrsaufkommen) und Luftqualität ist (jedenfalls für einen Laien) nicht erkennbar. Weder der Beginn des Lockdowns noch dessen Ende wirken sich erkennbar aus. Die Messwerte scheinen einem Zufallspfad zu folgen. Einzig die Wochenenden sind als Muster erkennbar.

Wenn das am Wind liegt, dann dürfen diese Werte keinesfalls als Grundlage für ein Dieselfahrverbot herangezogen werden!

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