Dienstag, 2. April 2024

Birgid Eisenbach 80

Die Limburgerin Imagina war als Ehefrau des deutschen Königs Adolf von 1292 bis 1298 römisch-deutsche Königin. Jahrhundertelang wusste das kaum jemand. Diese Zeiten sind vorbei – der Bekanntheitsgrad der ranghöchsten Bürgerin unserer Stadt steigt seit einigen Jahren unaufhaltsam. Das hat Imagina einer anderen Limburgerin zu verdanken: Birgid Eisenbach, die als Stadtführerin gerne auch in die Rolle der römisch-deutschen Königin schlüpft, um den Teilnehmern ihrer Themenführungen die Stadthistorie näher zu bringen.

 

Das ist nur eine von zahlreichen Aktivitäten, denen Birgid Eisenbach sich verschrieben hat. Sie engagierte sich als Elternbeiratsmitglied, war lange im Seniorenbeirat des Kreises aktiv, führte 15 Jahre den Hausfrauenbund („Limburg aktiv“) und vertrat die Interessen der Bürger der Kernstadt zwölf Jahre lang im Ortsbeirat. Dort setzte sich die Christdemokratin engagiert für die Lösung der großen und kleinen Probleme unserer Stadt ein. Dass sie Limburg wie ihre Westentasche kennt, liegt zum einen an ihrem großen Interesse und Engagement, welches sie ständig in Kontakt mit zahlreichen Mitbürgern bringt; zum anderen erfährt sie aber auch andauernd als Stadtführerin (sehe oben), wie Touristen unsere Stadt wahrnehmen. Dazu eine Zahl: sie hat mittlerweile mehr als 2.000 Führungen durchgeführt. Wer einmal eine solche Führung miterleben durfte, wird sie nicht mehr vergessen – Birgid Eisenbachs Begeisterung für Limburg und die Stadtgeschichte ist ansteckend, ihr pädagogisches und rhetorisches Geschick unvergleichlich.

 

Heute feiert Birgid Eisenbach ihren 80. Geburtstag. Die Postbeamtin wurde als Birgid Kohlbeck in Montabaur geboren und war ein halbes Jahrhundert lang mit Rudi Eisenbach verheiratet. Der langjährige Vorsitzende der Europa-Union ist leider bereits 2019 verstorben, er wäre kommende Woche 85 Jahre alt geworden. Zu Ihrem Ehrentag gratulieren ihre Kinder und vier Enkel. Wir schließen uns an: Herzlichen Glückwunsch, Birgid Eisenbach!

 

Birgid Eisenbach wird heute 80 Jahre alt
Birgid Eisenbach wird heute 80 Jahre alt

 

Montag, 1. April 2024

Sensation: Dr. Marius Hahn will Landrat werden

Dr. Marius Hahn, derzeit noch Bürgermeister von Limburg, will Landrat werden und sorgt damit für nicht weniger als eine Sensation.

Wochenlang hatte seine Partei, die SPD, getrickst und getäuscht, der strategisch nicht unbewanderte Unterbezirksvorsitzende Tobias Eckert hatte gar kurzzeitig eine Scheinkandidatin ins Rennen geschickt. Doch jetzt die die Katze aus dem Sack: Gestern, also kurz vor Ablauf der heute endenden Bewerbungsfrist, reichte Hahn seine Unterlagen beim Kreiswahlleiter ein. Damit hat Amtsinhaber Michael Köberle einen veritablen Herausforderer bekommen. Die Wahl am 9. Juni verspricht nun spannend zu werden.

Aber warum wagt Dr. Marius Hahn diesen Schritt? Seine Antwort ist einfach. Er habe in Limburg alles erreicht, der Stadt gehe es so gut wie nie in ihrer Geschichte, und deshalb suche er eine neue Herausforderung.

Zitat Hahn: „Als ich 2015 für die Spitzenposition im Rathaus kandidierte, hatte ich zwei Ziele: Eins davon war, einen neuen Politikstil einzuführen. Ich wollte ‚Limburg den Bürgern zurückgeben‘. Und das andere war ein konkretes Sachziel: Ich wollte das Rathaus aus der Innenstadt auf die Grüne Wiese verlagern, um der Verwaltung zu repräsentativeren und angenehmeren Arbeitsbedingungen zu verhelfen.“

Der Noch-Bürgermeister ist überzeugt, beide Ziele eindrucksvoll erreicht zu haben. Limburg sei noch nie so basisdemokratisch regiert worden wie in seiner Amtszeit. Die Verwaltung träfe Entscheidungen nicht gegen, sondern mit den Bürgern und zivilgesellschaftlichen Institutionen, und das in einem immer transparenten und ergebnisoffenen Verfahren. Sein zweites Ziel sei so weit verwirklicht, dass weder er noch die allermeisten Verwaltungsmitarbeiter die Innenstadt jemals sehen geschweige denn betreten müssten.

Wahlkampfmanager von Marius Hahn wird Dr. Frank Schmidt, der Löhnberger Bürgermeister. Beide verbindet eine jahrzehntelange politische Freundschaft. Offen ist, wer für die SPD in Limburg als Bürgermeisterkandidat antritt, sollte Hahn die Landratswahl gewinnen. Hinter vorgehaltener Hand ist von zwei Frauen die Rede, die beide bereits ihre Truppen sammeln, um im Fall der Fälle kurzfristig die notwendige Mehrheit für die Kandidatur zusammen zu bekommen. Ihr Vorbild ist die kürzlich zur Villmarer Bürgermeisterin gewählte Alicia Bokler.

Wie auch immer: Sowohl Stadt- als auch Kreispolitik versprechen in den kommenden Monaten spannend zu werden.
 

 

Stadt Limburg führt Flatrateknöllchen ein

Entbürokratisierung und Deregulierung – so lautet das Gebot der Stunde. Da sind sich deutschlandweit alle einig. Der Weg zu diesem Ziel ist allerdings lang und wird notwendigerweise eine Aneinanderreihung vieler kleiner Schritte sein. Einer dieser Schritte ist das heute in Kraft getretene „Vierte Verwaltungsverfahrensvereinfachungsgesetz“ (VVvvG).

Die Limburger Stadtverwaltung hat sich entschlossen, eine spezielle Regelung aus dem VVvvG in unserer Stadt umzusetzen: die „kumulierte Vorabbegleichung definierter Zahlungstatbestände“, wie es im schönsten Beamtendeutsch heißt (§§34-36 VVvvG). Worum geht es konkret? Ab 2025 können Verkehrssünder ihre Bußgelder gesammelt im Voraus bezahlen, und zwar in drei Kategorien:

Kategorie 1: 100€ für bis zu zehn Verstöße
Kategorie 2: 500€ für bis zu 75 Verstöße
Kategorie 3: 1.000€ für eine unbegrenzte Zahl von Verstößen

Das bedeutet: Wer bis zum 31.12.2024 unter Angabe seines KFZ-Kennzeichens 100€/500€/1.000€ an das Ordnungsamt überweist, muss für seine ersten zehn bzw. 75 oder sogar alle Verkehrsknöllchen des Jahres 2025 nichts bezahlen. Warum bietet die Stadt das an? Dazu die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung: „Die Abwicklung eines Knöllchens kostet uns insgesamt im Durchschnitt 22,78 Euro. 76% aller Geldbußen, die das Limburger Ordnungsamt verhängt, betragen allerdings nur bis zu 20 Euro. Bei drei Viertel der Knöllchen legt die Stadt also drauf, weil die Buße selbst niedriger ist als die Verwaltungskosten.“

Und warum sollten Bürger das Angebot in Anspruch nehmen? Ganz einfach: weil es sich lohnt. Immerhin kostet ein Vergehen in Kategorie 1 nur 10 Euro, und in Kategorie 2 sind es sogar weniger als sieben Euro. Im Vergleich: ein einfaches Parkvergehen – die billigste Verkehrssünde in der Straßenverkehrsordnung – wird mit zehn Euro geahndet. Alle anderen Verstöße sind teurer.

Wichtig: das Flatrateknöllchen gilt nur für ein Auto und nur für Verstöße, die vom Limburger Ordnungsamt geahndet werden (können). Damit sind erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie Trunkenheitsfahrten, die zu Punkten in Flensburg und ggf. sogar Fahrverboten führen, ebenso ausgeschlossen wie alles, was außerhalb der Stadtgrenzen geschieht.
 

 

Donnerstag, 28. März 2024

Abschied vom "Florian"

Ein Vierteljahrhundert lang hatten Ernesto und sein Team die Südstadt versorgt - mit einem gemütlichen Ort, an dem man zusammensitzen, feiern und gut essen und trinken konnte; letzteres zu einem mehr als akzeptablen Preis-Leistungs-Verhältnis. Jetzt ist Schluss, dem Vernehmen nach weil der Vermieter nicht mehr wirklich am Fortbestand dieser Blumenröder Institution und den dafür erforderlichen Investitionen interessiert war.
 
Damit erreicht den Limburger Süden ein Phänomen, das bislang eher auf dem flachen Land zu beobachten war: das Kneipen- und Gaststättensterben. Ein Gebiet mit mehreren tausend Einwohnern (zu denen im neuen Bauabschnitt „Blumenrod V und VI“ nach dem Willen der Stadtverwaltung noch zahlreiche dazu kommen sollen) wird damit zur gastronomischen Wüste.
 
Was kommt jetzt? Eine Shisha-Bar, ein „Kiosk“ oder ein Barber Shop? Es gibt eigentlich nur diese drei Möglichkeiten.
 

 

Mittwoch, 27. März 2024

Ostereierschießen

Auch in diesem Jahr wieder fester Bestandteil des Kalenders: das Ostereierschießen des Limburger Schützenvereins. Danke an alle Aktiven für diesen Einsatz für einen guten Zweck!

 


 

Dienstag, 26. März 2024

Wann kommt die Versöhnung mit Tebartz-van Elst?

Heute vor zehn Jahren nahm Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst an. Vor sechs Jahren, zum 1. April 2018, hatten wir schon einmal die Versöhnung zwischen dem Ex-Hirten und seinen Limburger Schäfchen als "Comeback an Pfingsten" angekündigt.

Der damalige Scherz enthielt aber einen ernsten Kern in Form der Frage: Warum ist es dem Bistum Limburg und seinem ehemaligen Bischof bis heute nicht gelungen, über dieses sehr spezielle Episkopat zu sprechen und einer Versöhnung näher zu kommen?
 
Selbst wenn es solche Gespräche im Verborgenen längst geben sollte: die Probleme zwischen Tebartz-van Elst auf der einen und großen Teilen von Gläubigen, BO-Mitarbeitern und Priestern waren bzw. sind nicht auf den Protzbau am Domberg beschränkt. Es gab Kritik am angeblich autoritären Führungsstil, es gab eine falsche eidesstattliche Versicherung, es gab umstrittene Personalentscheidungen und und und. Der Redebedarf müsste also eigentlich groß sein.
 
Es diente der Glaubwürdigkeit aller Beteiligten (von denen sehr viele als hauptamliche Mitarbeiter der Kirche quasi "Berufs-Christen" sind) und ihrer Institution, wenn sie über ihren Schatten springen und öffentlich aufeinander zugehen würden.
 

 
 

Dienstag, 20. Februar 2024

Tauben: Bürgerentscheid am 9. Juni

Diesmal blieb alles friedlich: die Stadtverordneten konnten ohne Störungen während und ohne Beleidigungen und Bedrohungen nach der Sitzung darüber entscheiden, wie es in Sachen Reduktion der Taubenpopulation weitergeht. Dass dafür ein beachtliches Aufgebot an Ordnungskräften nötig war, stimmt allerdings bedenklich. Die Ereignisse rund um die letzte Befassung mit diesem Thema, als "Tierschützer" unsere demokratisch gewählten Vertreter massiv attackiert hatten, wirken immer noch nach. Hoffen wir, dass sich die Taubenfreunde auch in Zukunft (und auch dann, wenn nicht die Polizei neben ihnen steht) weiter friedlich verhalten.
 
Jedenfalls kommt es jetzt zu einem Bürgerentscheid, der gemeinsam mit der Europa- und Landratswahl am 9. Juni stattfinden wird. Das haben die Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung (CDU, SPD, Gründe, FDP) am Montagabend einstimmig beschlossen.