Mittwoch, 3. Januar 2018

Ist die Erde ein Stern? Und: Wer spendet den stärkeren Segen?

Diese beiden Fragen, die eine astronomischer, die andere theologischer Natur, sind es, die Limblog seit dem vergangenen Donnerstag umtreiben. Denn da fand im Dom die traditionelle Kindersegnung statt, die sie aufwarf bzw. offen ließ. 

Der Reihe nach: Die Kindersegnung war ein voller Erfolg, was sich nicht nur daran ablesen ließ, dass der Dom voll mit Kindern und ihren (Groß-)Eltern war – sondern nicht zuletzt auch daran, dass der Bischof die Kinder vollauf begeisterte. Bei Gelegenheiten wie dieser kann er sein natürliches Talent als Kommunikationsgenie zur Entfaltung kommen lassen wie sonst in seinem Arbeitsalltag wohl selten. Das schließt wie selbstverständlich das gemeinsame Singen von „Zum Geburtstag viel Glück“ für das Geburtstagskind Jesus mit ein. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen nicht wissen, was an Weihnachten eigentlich gefeiert wird, gilt: Back to the basics. Die Kinder dankten es dem Bischof und stimmten eifrig in das Ständchen ein.

Nun zur ersten Frage: Ist die Erde ein Stern?


In seiner Ansprache beschäftigte sich Bischof Georg auch mit dem Stern von Bethlehem und forderte die Kinder dabei irgendwann auf, einen Stern zu berühren. Er kniete nieder, berührte den Boden und sagte: „Unsere Erde, der Boden auf dem wir sicher stehen, ist ein Stern. Jesus hat sich von unendlich vielen Sternen unsere Erde ausgesucht, um hier geboren zu werden. Gott hat sich klein gemacht, um bei uns zu sein. Dafür können wir danken".

Aber ist die Erde wirklich ein Stern? Nach allem, was Limblog in seiner ganzen astronomischen Ahnungslosigkeit herausfinden konnte, lautet die eindeutige Antwort: Nein. Sterne sind selbstleuchtende Himmelskörper. Die Erde gehört nicht zu dieser Gruppe. Der uns in jeder Beziehung nächste Stern ist die Sonne. Zu den Sternen an und für sich und zu der Möglichkeit, sie zu besuchen, hier ein schönes Alpha-Centauri-Video mit dem frühen Harald Lesch.

 

Die zweite Frage: Ist bischöflicher Segen stärker als einfach-priesterlicher?


Hintergrund für diese Frage ist, dass die Kindersegnung traditionell nicht vom Bischof allein, sondern auch von zwei konzelebrierenden Priestern durchgeführt wird, einer davon Dompfarrer Rehberg. Alle drei stehen am Ende des Wortgottesdienstes zur Verfügung, um den Kindern den Einzelsegen zu spenden. Zum zweiten Mal nun schon war das amüsante Schauspiel zu beobachten, dass sich gefühlt 80% der anwesenden Groß(Eltern) zum Empfang des Segens bei Bischof Bätzing anstellten, der entsprechend Überstunden machen musste, während seine beiden Kollegen relativ bald verloren rumstanden, bevor sie ihren Segen wenigstens noch bei den Kindern der Mädchenkantorei loswerden konnten. Dann war für sie Feierabend, während Georg Bätzing mit ebenso sichtbarer wie unermüdlicher Freude segnete und segnete und segnete.

Um die Frage zu beantworten: Nein. Der liebe Gott wirkt überall und durch alles mit gleicher Intensität – auch, aber nicht nur, durch die segnenden Hände eines Bischofs.


Foto: Bistum Limburg

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