Donnerstag, 2. Februar 2017

Aus Sch... Gold zu machen

ist den Alchemisten früherer Jahrhunderte nicht gelungen. Das unterscheidet sie von Unternehmensberatern, die Nämliches heutzutage spielend hinkriegen.

Eine geschlagene Dreiviertelstunde las der Bürgermeister gestern Abend im Stadtentwicklungsausschuss Folien vor, die ihm zwei Consulting-Institute zusammenkopiert hatten. Es spricht für den Rathauschef, dass es ihm sichtlich Mühe bereitete, die weitestgehend sinnfreie Aneinanderreihung linguistischer Luftblasen halbwegs korrekt aufzusagen.

Von "Laddering" war da die Rede, "light offices" sollen entstehen und die Menschen, die dort arbeiten, können ihr "Lunch" in der "Canteen" einnehmen. Nach der Arbeit können Sie sich im "Hair Shop" um die Ecke die Haare schneiden lassen. Einen solchen zu eröffnen, zählt zu den "next steps", die die Berater vorschlagen. Das erhöht nämlich die Urbanity - ...des ICE-Gebietes, denn um dessen Vermarktung geht es. Übrigens: Die "unique local proposition" von Limburg ist "Raum" (und nicht etwa "Space"), was nach Ansicht der Berater die besondere Attraktivität unserer Stadt ausmacht. PowerPoint-Karaoke at its best.

Das Ganze hat den Steuerzahler übrigens eine ansehnliche fünfstellige Summe gekostet.

Frage an den Bürgermeister: "Können Sie die Botschaft der Präsentation kurz zusammenfassen?"

Antwort: "Ich habe gelernt, dass emotionale Unternehmensentscheidungen im Nachhinein oft rationalisiert werden."

Na dann.


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