Freitag, 26. Mai 2017

Paten für den Kasselbach

Er führt ein kleines beschauliches und unbeachtetes Leben, der Kasselbach in Limburg. In Linter beginnt das Bachleben, an der Obermühle ist es mit dem Einlauf in die Lahn schon wieder vorbei. Doch es liegt viel Natur auf dem kurzen Weg. Natur direkt vor der Tür der Astrid-Lindgren-Schule.

250 Meter sind es von der Schule bis zum Bachlauf. Kein weiter Weg für Manuel Paffner, Loris Momo, Yannick Alef, Annika Schulze, Silvano Generale, Dennis Hecht, Elena Muth und André Klopsch. Sie werden den Weg jetzt häufig einschlagen, denn sie haben Verantwortung für einen Teil des Baches übernommen, sie sind Bachpaten.

Und damit das auch alles seine Richtigkeit hat, bekamen sie von Limburgs Ersten Stadtrat Michael Stanke auch eine richtige Urkunde überreicht. Stanke beließ es nicht bei dem formellen Akt, sondern lobte die Schülerinnen und Schüler sowie deren Unterstützer für ihren Einsatz.

Die Idee einer Bachpatenschaft hat sich aus der Arbeit mit dem ehemaligen Stadtverordneten Leo Vanecek und einem Team aus dem evangelischen Dekanat Runkel mit Dr. Stefan Tron entwickelt. Das Dekanatsteam beschäftigt sich mit Inklusionsprojekten, die mit Schülern verschiedener Schultypen und Kindergartenkindern laufen. Nicht durch Reden allein, sondern durch eigenes Handeln wollen die Bachpaten konkrete Fortschritte für Natur und Landschaft bewirken. Ziel ist es, den Schülern naturwissenschaftliche Lerninhalte außerhalb des Klassenzimmers unmittelbar „begreifbar“ zu machen und zu vermitteln, dass die heimische Natur wertvoll und schützenswert ist.
Dafür biete sich der Kasselbachs durch seine günstige Lage direkt nahe der Schule an, davon ist Leo Vanecek als Begleiter der Bachpaten überzeugt. Der noch weitgehend natürliche Bachlauf mit seinen Begleitpflanzen, die einen fast auwaldähnlichen Anblick bieten, sei ideales Anschauungsmaterial und böten zahlreiche Möglichkeiten für Experimente und Untersuchungen.

Bisher wurde von den Schülern schon untersucht, welche Pflanzen als Bachbegleiter typisch sind, aber auch das Sammeln von Blättern von Bäumen, Sträuchern und Kräutern gehörte zum Unterricht. In Zukunft wollen die Bachpaten zum verstärkten Schutz des Gewässers und seines Umfelds beitragen: Wasser ist Leben und eine zentrale Quelle einer kraftvollen Natur. Bachpaten können dabei helfen, diese Quelle zu schützen. In der und für die Natur zu arbeiten sei eine kreative und zugleich notwendige Arbeit, bei der nichts zu verdienen, aber viel zu gewinnen sei, so Vanecek und Sabine Brunnhübner, die als Förderschullehrerin das Projekt begleitet.

Die Schüler der Astrid-Lindgren-Schule zeigten mit ihren Lehrern im Rahmen der Überreichung der Urkunde für die Bachpatenschaft eine tolle und aufwendig gestaltete Bilderpräsentation. Dabei konnten sich alle Gäste einen kleinen Überblick über die geleisteten Arbeiten am Kasselbach verschaffen.

Die betreuenden Personen für die Bachpatenschaft, Förderschullehrerin Sabine Brunnhübner und Leo Vanecek, bieten anderen Schülergruppen und auch Kindergartengruppen gerne Führungen, Informationen oder eine Zusammenarbeit an. Bei Interesse steht Sabine Brunnhübner von der Astrid-Lindgren-Schule, Wiesbadener Straße 11 in Limburg, unter der Telefonnummer 06431/42614 für Informationen zur Verfügung.

Der Kasselbach zu Füßen der neuen Bachpaten aus der Astrid-Lindgren-Schule, die vom Ersten Stadtrat Michael Stanke die Patenschaftsurkunde erhielten, die Sabine Brunnhübner entgegen nahm. Foto: Stadtverwaltung Limburg

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