Die Leserbriefwelle in der Nassauischen Neuen Presse
ist zwar mittlerweile ein wenig abgeebbt, der Unmut sehr vieler
Gläubiger jedoch nicht: sie wollen sich nicht damit abfinden, dass ihr
beliebter Seelsorger Dr. Don Vito Lupo, wie vom Bistum Limburg verfügt, im Herbst in den Zwangsruhestand gehen soll.
Bei hoch- und höchstrangigen Bistumsrepräsentanten beißen sie mit ihren
schriftlich und im direkten Gespräch vorgetragenen Fragen nicht nur
nach wie vor auf Granit, sondern ernten vermehrt auch genervte bis
gereizte Rückmeldungen.
Beides, die Entscheidung selbst ebenso wie die Reaktion der Würdenträger auf die Kritik, ist unverständlich.
Warum glaubt man, auf einen so aktiven und beliebten Priester
verzichten zu können? Don Vito Lupo erreicht mit seiner offenen Art,
seinen theologischen Vorträgen und nicht zuletzt mit seinen
deutsch-italienischen Gottesdiensten in der Annakirche ein ebenso großes
wie bunt gemischtes Publikum weit über die Grenzen der Stammkundschaft
der Kirche hinaus. Und warum hat man ihm noch vor kurzem, wie sehr viele
seiner Anhänger beteuern, versprochen, er könne so lange als Seelsorger
der italienischen Gemeinden weitermachen, wie er wolle und Gott ihm mit
der dazu notwendigen Gesundheit segne?
Dass die oberste
Bistumführung diesen Fragen ausweicht (so empfinden es zumindest viele
Limburger Katholiken), macht die Sache nicht gerade besser. Dabei böte
sich doch ein naheliegender Kompromiss an: Don Vito Lupo bekommt seinen
zukünftigen Nachfolger an die Seite gestellt, arbeitet diesen ein und
wird von ihm Schritt für Schritt von lästigen Verwaltungspflichten
entbunden - darf aber weiter auf seine unnachahmliche Art und Weise
Deutsche, Italienier und alle anderen für den Glauben begeistern.
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