Sonntag, 26. Februar 2017

Die erste Sitzungsrunde der städtischen Gremien im Jahr 2017

Hier noch einmal ohne weitere redaktionelle Bearbeitung alle Limblog-Facebook-Posts zur ersten Sitzungsrunde der städtischen Gremien im Jahr 2017.

Die Domberg-Grünflächen

sollen grundlegend neu gestaltet werden. Das hatte die Stadtverordnetenversammlung auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen. Außerdem beschlossen hatten die Rathausparlamentarier, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die das weitere Vorgehen beraten und Einzelschritte vorschlagen soll. Jeder einzelne Schritt soll dann mit breiter Bürgerbeteiligung öffentlich diskutiert werden. In der Arbeitsgruppe selbst sind allerdings noch keine Bürger vertreten, auch wenn es gerade in der Altstadt sicher den einen oder die andere Kompetente(n) gegeben hätte. Konkret setzt sich die Arbeitsgruppe wie folgt zusammen:
- je ein Vertreter jeder Stadtverordnetenfraktion
- ein Vertreter des Denkmalbeirates
- ein Vertreter des Behindertenbeirates
- ein Vertreter des Bistums
- der Vorsitzende des Altstadtausschusses der Stadtverordnetenversammlung
- Bürgermeister und Erster Stadtrat
Sobald die Gruppe sich zum ersten Mal getroffen hat, geht es dann mit der konkreten Planung los.
Unser Foto (mit Blickrichtung bischöfliche Palastkapelle) zeigt ein fast verblasstes Schachfeld hinter dem Toiletten-/Kiosk-Häuschen. Es erinnert an den Spielplatz, der sich dereinst von hier auf mehreren Ebenen bis zum Hof von Römer 2-4-6 erstreckte. Der Spielplatz war sehr beliebt, insbesondere als in der Altstadt noch viele "Gastarbeiter"-Familien lebten. Sein Ende als Junkietreffpunkt war weniger rühmlich.
An die guten Spielplatzzeiten möchte die Stadtverordnetenversammlung nun anknüpfen und hat deshalb auf Vorschlag der CDU einstimmig beschlossen, in die Dombergplanungen das Ziel "Kinder- und Familienfreundlichkeit" aufzunehmen.




Altstadtparkhaus

Bewohner der Altstadt können bei Bedarf und Verfügbarkeit einen Dauerparkplatz im Altstadtparkhaus erhalten. Das war schon immer so. Neu ist der Preis. Das kostet seit dem 1.1.2017 nämlich 50 Euro pro Monat. Interessant: Der Magistrat hat es für notwendig erachtet, die entsprechenden Verträge dahingehend zu ändern, dass die Weitergabe von Parkberechtigungen "zu überteuerten Preisen" ausgeschlossen wird. Offenbar gab es da in der Vergangenheit massiven Missbrauch.



Südstadt: Vorläufige Entwarnung (II)

Die von der Stadtverwaltung geplante Bebauung des Bolzplatzes an der Zeppelinstraße mit einem Sozialwohnungskomplex für eine bis zu dreistellige Zahl von Bewohnern scheint schwieriger als gedacht. Der Bürgermeister deutete in der Stadtverordnetensitzung am vergangenen Montag an, dass die Umsetzung des Projektes auf unerwartete Hürden gestoßen ist. Weitere Informationen sollen in Kürze folgen.



Südstadt: Vorläufige Entwarnung (I)

Die Stadtverwaltung hat der Stadtverordnetenversammlung vorgeschlagen, einen Ausläufer der "Paradies" genannten Grünfläche (im unteren Großbachtal) zu Bauland zu machen. Damit kommt sie (=die Stadtverwaltung) dem Wunsch eines Investors nach, der dort sechs Doppelhaushälften und ein Mehrfamilienhaus (mit fünf Wohnungen) errichten möchte. Aufgrund zahlreicher Bedenken (Naturschutz, Hochwasserschutz, Luftqualität, verkehrliche Erschließung etc.) hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, das Projekt zunächst zurückzustellen und vor weiteren Schritten eine Ortsbesichtigung durch die zuständigen Ausschüsse angesetzt.




Am Neumarkt nichts Neues

Den Neumarkt als DEN zentralen Knotenpunkt der Innenstadt zu einem belebten Stadtplatz für alle Limburger, insb. Familien mit Kindern, machen - das hatten die Stadtverordneten vor Jahren beschlossen und die Verwaltung um entsprechende Gestaltungsvorschläge gebeten. Passiert ist seitdem nichts - bis auf eine im vergangenen Sommer mit viel Tamtam inszenierte "Bürgerbeteiligung". Was der Stadtverwaltung die Ideen der Bürger wert sind, zeigt die Antwort des Bürgermeisters (siehe Foto) auf eine entsprechende Anfrage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Christopher Dietz: wenig bis nichts (Punkt 1). Anders ist es nicht zu erklären, dass es bislang ganz offensichtlich keine systematische Beschäftigung mit den damals generierten Anregungen gegeben hat. Und auch die Frage nach dem weiteren Vorgehen wird mehr als dürftig beantwortet (Punkt 2).


Nicht für die Bürger

sondern für die Baulöwen unserer Stadt arbeitet die Stadtplanungsabteilung des Rathauses. Diesen Eindruck haben viele Bürger, und er ist verheerend. Er ist aber auch (wahrscheinlich, größtenteils) falsch - zumindest seit es einen massiven Interessenkonflikt bei der zuständigen Verwaltungsmitarbeiterin nicht mehr gibt. Nichtsdestotrotz ist Fingerspitzengefühl gefragt, wann immer ein Investor ein neues Projekt - meistens mit klotzartigem Charakter - in der Stadt realisieren möchte.

Jetzt ist es wieder so weit, und von Fingerspitzengefühl ist auf städtischer Seite wenig zu spüren. Am Rand des "Paradies" genannten Grünzuges durch die Südstadt, am Sandweg im unteren Großbachtal, sollen ein Mehrfamilienhaus und drei Doppelhäuser entstehen. In einem Bereich, der jahrzehntelang als lebenswichtige Frischluftader der Innenstadt und hochwassersensibler Naturraum bezeichnet wurde. Wie hätte die Verwaltung wohl reagiert, wenn ein Anwohner auf der betreffenden Wiese eine Garage oder eine Gartenhütte hätte bauen wollen? Eindeutig ablehnend - Frischluft, Hochwasser, seltene tagaktive Fledermäuse, kopulierende Schnecken, brütende Hamster etc. (siehe oben).

Jetzt soll es hingegen plötzlich ganz schnell gehen. "Wir haben mit dem Investor gute Erfahrungen gemacht", stellte der Bürgermeister den kritischen Fragen der Anwohner entgegen. Das mag ja sein. Aber wer sich das Vertrauen der Bürger nicht vollends verspielen möchte, muss schon ein bisschen mehr bieten. Und solche Projekte im Zweifel einfach sein lassen.



Aus Sch... Gold zu machen

ist den Alchemisten früherer Jahrhunderte nicht gelungen. Das unterscheidet sie von Unternehmensberatern, die Nämliches heutzutage spielend hinkriegen.
Eine geschlagene Dreiviertelstunde las der Bürgermeister gestern Abend im Stadtentwicklungsausschuss Folien vor, die ihm zwei Consulting-Institute zusammenkopiert hatten. Es spricht für den Rathauschef, dass es ihm sichtlich Mühe bereitete, die weitestgehend sinnfreie Aneinanderreihung linguistischer Luftblasen halbwegs korrekt aufzusagen.
Von "Laddering" war da die Rede, "light offices" sollen entstehen und die Menschen, die dort arbeiten, können ihr "Lunch" in der "Canteen" einnehmen. Nach der Arbeit können sie sich im "Hair Shop" um die Ecke die Haare schneiden lassen. Einen solchen zu eröffnen, zählt zu den "next steps", die die Berater vorschlagen. Das erhöht nämlich die "Urbanity" - ...des ICE-Gebietes, denn um dessen Vermarktung geht es. Übrigens: Die "unique local proposition" von Limburg ist "Raum" (und nicht etwa "Space"), was nach Ansicht der Berater die besondere Attraktivität unserer Stadt ausmacht. PowerPoint-Karaoke at its best.
Das Ganze hat den Steuerzahler übrigens eine ansehnliche fünfstellige Summe gekostet.
Frage an den Bürgermeister: "Können Sie die Botschaft der Präsentation kurz zusammenfassen?"
Antwort: "Ich habe gelernt, dass emotionale Unternehmensentscheidungen im Nachhinein oft rationalisiert werden."
Na dann.





C&A, Woolworth und mehr

gab und gibt es an der Ecke Sackgasse/Grabenstraße. Ein klein wenig soll sich jetzt ändern, wenn es nach dem Eigentümer geht, und die Stadtverwaltung scheint ihm seine Wünsche erfüllen zu wollen, denn sie schlägt der Stadtverordnetenversammlung die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes vor.

Worum geht es?

-> Das Gebäude soll aufgestockt werden.

Zum einen um ein weiteres Vollgeschoss, wobei das dann aber erst das zweite wäre. Die schräge Dachfassade ("Randsatteldach"), die man von der Grabenstraße aus sieht, verbirgt nämlich nicht das Obergeschoss, sondern ein Flachdach. Dieses bislang nicht existierende erste Obergeschoss ist seit Jahrzehnten genehmigt, soll aber erst jetzt realisiert werden.
  Zum anderen um ein Staffelgeschoss, also ein zurückgesetztes zweites Obergeschoss. Im Ergebnis hätte das Gebäude dann 2,5 Geschosse, was den bisherigen optischen Eindruck bestätigen würde, wie er sich aufgrund des Fake-Randsatteldachs ergibt.

  -> Das Gebäude soll schöner werden.

  Mit der Entfernung des Fake-Randsatteldachs ist eine kleinteiligere, besser zum Altstadt-Entree passende Fassadengestaltung verbunden.

  -> Es wird neue Nutzungen geben.

Hierzu gibt es noch wenig Informationen. Es ist aber aufgrund der hohen Nachfrage nicht unwahrscheinlich, dass hochwertige Wohnungen entstehen, im Sattelgeschoss evtl. als Penthouse(s).


-> Im ersten Schritt wird nur beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Auf dem Tisch liegt also kein Bebauungsplan, sondern der Vorschlag, einen solchen aufzustellen. Darin werden dann auch alle notwendigen Detailinformationen enthalten sein. Diese Details können in den weiteren Verfahrensschritten unter umfangreicher Beteiligung der Öffentlichkeit ausführlich diskutiert werden.




















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