Zehn Bushaltestellen werden in diesem Jahr in Limburg barrierefrei
ausgebaut, zusätzlich gibt es verschiedene neue Querungshilfen für
Straßen, die dann auch von bewegungseingeschränkten Menschen gut
überquert werden können. Derzeit läuft der Ausbau an der
Haltestelle in der Diezer Straße in Höhe des Grenzwegs, es ist die
vorletzte Haltestelle für dieses Jahr.
Barrierefreiheit ist das erklärte Ziel an den Bushaltestellen und
Übergängen. „Wir sind da auf einem guten Weg, aber noch nicht am
Ziel“, sagt dazu der Erste Stadtrat Michael Stanke in seiner
Funktion als Chef der Stadtlinie, die als Auftraggeberin fungiert.
Über 180 Haltestellen gibt es in der Stadt, zehn werden in diesem
Jahr ausgebaut, über 20 sind im kommenden Bauabschnitt vorgesehen,
36 waren schon in der Vergangenheit umgebaut worden. Bis zum Jahr
2022 sollen alle Haltestellen barrierefrei sein. Im kommenden Jahr
ist zudem der Bau von über 50 Querungshilfen vorgesehen.
An den meisten Haltestellen weisen der Ausstieg aus dem Bus und die
Bordsteinhöhe an den Bushaltestellen zu große Höhenunterschiede
auf, die Haltestellen sind teilweise nicht lang genug und es fehlt
das Blindenleitsystem. Nach Angaben von Harald Diehl,
Abteilungsleiter Straßenbau in der Limburger Stadtverwaltung, ist
es das Ziel, möglichst Höhengleichheit herzustellen. Dazu müssen
die Bordsteine angehoben werden, 20 bis 22 Zentimeter sind das
Ziel.
Die barrierefreie Haltestelle soll so gestaltet sein, dass der
Busfahrer möglichst dicht und vor allem gerade mit seinem großen
Gefährt an den Bordstein heranfahren kann, um mit der Eingangstür
am Aufmerksamkeitsfeld des Blindenleitsystems halten zu können. Der
Abstand zwischen Bus und Bordstein soll nicht mehr als fünf
Zentimeter betragen. Wird dies alles erreicht, dann ist der Ein-
und Ausstieg auch für mobilitätseingeschränkte Personen gut zu
schaffen.
Die in unmittelbarer Nähe der Haltestellen liegenden
Straßenquerungen sollen ebenfalls barrierefrei gestaltet werden.
Dazu werden für Mobilitätseingeschränkte die Bordsteine auf das
Niveau der Fahrbahn abgesenkt und, abhängig von den örtlichen
Gegebenheiten, direkt daneben Leitelemente für Sehbehinderte im
Bodenbelag eingebaut. Für sie jedoch muss der Bordstein mindestens
drei Zentimeter hervorstehen, damit er mit dem Stock tastbar ist.
Lässt sich das aufgrund des vorhandenen Platzes umsetzen, handelt
es sich um einen getrennten barrierefreien Übergang. Steht nicht
genügend Platz zur Verfügung, wird ein kombinierter Übergang
gebaut, der den sich teilweise widersprechenden Bedürfnissen von
Sehbehinderten und Mobilitätseingeschränkten möglichst nahekommt.
Rund 500.000 Euro werden in diesem Jahr in den Ausbau finanziert.
Davon entfallen rund 250.000 auf die Bushaltestellen und die fast
gleiche Summe auf die Querungshilfen der Straßen. Die Stadtlinie
ist an der Finanzierung mit einem Eigenanteil in Höhe von 235.000
Euro beteiligt, die restliche Summe besteht aus Fördergeldern.
In der Diezer Straße sollen die Arbeiten in dieser Woche
abgeschlossen werden. Die Einfahrbucht für die Busse fällt weg, der
Bus wird künftig mehr auf der Fahrbahn halten. An dieser Stelle
wird dann ein Vorbeifahren an dem haltenden Bus nahezu unmöglich
werden. Dafür ist der Bürgersteig an dieser Stelle dann deutlich
breiter und bietet mehr Aufstellfläche.
Nach Angaben von Wilfried Ohlemacher, zuständig für den
öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt, war diese Änderung
mit einem erheblichen Genehmigungsaufwand verbunden, denn es
bedeutete eine Veränderung gegenüber dem planfestgestellten
Standort. Wie Uwe Hessel vom Ingenieurbüro für Infrastruktur und
Umwelt ergänzt, liegt die Schwierigkeit der Baustelle darin, dass
sie unter fließendem Verkehr abgewickelt werden muss. Und auf der
Diezer Straße ist einiges an Verkehr unterwegs. Gleichwohl habe es
keine wirklichen Probleme gegeben, so Hessel, nach dessen
Einschätzung die Arbeiten insgesamt soweit fortgeschritten sind,
weil die Zusammenarbeit aller Beteiligten von Stadt, anderen
Behörden sowie Firmen reibungslos funktioniert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.