Samstag, 1. September 2018

Heues Hotel an der Pusteblume? Hoteliers warnen vor Konsequenzen

Der Stadtverwaltung ist es gelungen, ihren umstrittenen Plan durchzusetzen, den Standort Innenstadt weitgehend aufzugeben und rund 130 Arbeitsplätze in einen der Mundipharma-Glastürme auf der Dietkircher Höhe zu verlagern. Auch wenn der Magistrat als für Gewerbeansiedlungen zunächst einmal nicht-öffentlich tagt, haben mindestens zwei Stadträte (so heißen die Mitglieder des Magistrates) hier auf Limblog durchblicken lassen, dass es ganz konkrete Investitionspläne für den bald ehemaligen Rathausstandort an der Pusteblume geben soll: ein Hotel werde dort in Kürze entstehen und den bislang nicht gedeckten Bedarf an Übernachtungskapazitäten nun endlich abdecken.

Dass es einen solchen nicht gedeckten Bedarf gibt, bezweifeln aber die, welche sich berufsmäßig seit Jahren oder - in dem meisten Fällen - Jahrzehnten in diesem Metier tummeln. Die ansässigen Hoteliers (in den meisten Fällen handelt es sich um alteingessene Familienunternehmen) warnen vor Überkapazitäten, Hotelschließungen und dem Verlust an Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt.

Deshalb haben sie sich diese Woche mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen gewendet, den wir hier im Wortlaut wiedergeben:

Herrn Bürgermeister Dr. Marius Hahn
Herrn Ersten Stadtrat Michael Stahnke
Herrn Stadtverordnetenvorsteher Michael Köberle
An die Fraktionsvorsitzenden aller Parteien
An die Damen und Herren Pressevertreter


Offener Brief

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie planen, „grünes Licht“ zu geben für den Umbau / Neubau eines Hotels im bisherigen Rathausgebäude.

Die Auslastung der Hotels in Limburg lässt einen zusätzlichen Mitbewerber in dieser Größenordnung nicht mehr zu, ohne Schließungen nach sich zu ziehen.

Möchten Sie die Verantwortung tragen, wenn einige kleine und mittelständische, besonders inhabergeführte Hotels, aufgrund fehlender Auslastung, schließen müssen, weil den Unternehmen die betriebswirtschaftliche Grundlage entzogen wird? Arbeitnehmer werden ihren Arbeitsplatz verlieren, Gewerbesteuer wird fehlen, Investitionen werden ausbleiben,...

Selbstverständlich sind dies nur wirtschaftliche Interessen, aber da stehen auch Menschen und Bürger dieser Stadt dahinter.

Wir als Limburger Hoteliers und teilweise sehr alteingesessene Unternehmen sprechen uns dagegen aus.

Bitte überdenken Sie Ihre Entscheidung, auch damit der Synergieeffekt mit der Josef-Kohlmaier-Halle für bestehende Limburger Hotels erhalten bleibt.

Wir freuen uns auf ein gemeinsames Gespräch.

Unterzeichnete Hotels / Unternehmer
Hotel Martin – Stefan Martin
Hotel Zimmermann – Dieter Zimmermann
Hotel zur Eisenbahn – Oscar Brethouwer
VIENNA HOUSE EASY - Nicole Menne
Hotel Frankfurter Hof – Dirk Fischer
Hotel Montana – Frank Schilling
Dom Hotel – Klaus Rohletter
Pension Tafelspitz – Karl-Werner Held


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